Neuer 9-Punkte-Plan: NRW will den Wasserstoff-Turbo anwerfen
Die NRW-Landesregierung legt nach der Veröffentlichung des Wasserstoff-Importkonzeptes nun mit einem 9-Punkte-Plan nach. Darin macht Nordrhein-Westfalen konkrete Vorschläge, wie der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft beschleunigt und effektiv gestaltet werden kann. Markttransparenz, Akzeptanz und Förderung von Produktionsstandorten – das Papier will konkrete Wege für die Zukunft des Wasserstoffs aufzeigen.
Hin zur Serienproduktion
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur will Wasserstoff überall da einsetzen, wo Elektrifizierung nicht möglich ist. "Wasserstoff steht für Modernisierung, Zukunftsfähigkeit und Klimaschutz – eine Zukunft mit diesem kleinen Molekül ist alternativlos. Der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft wird seit mehreren Jahren von verschiedensten Akteurinnen und Akteuren mit vereinten Kräften vorbereitet.
Jetzt geht es darum, eine neue Phase einzuleiten und von der Vorbereitung ins Anpacken zu kommen. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass Anlagen, die in den nächsten Jahren gebaut werden, wirtschaftlich arbeiten können, dass zukünftige Infrastrukturen ausgelastet werden und wir auf eine stetig wachsende Nachfrage reagieren können. Wir müssen von Prototypen hin zur Serienproduktion zu kommen – im Idealfall made in Europe."
Mit dem 9-Punkte-Papier wolle man diese Dynamik weiter befördern und konkrete Vorschläge den weiteren H2-Hochlauf machen.
Auf privates Kapital setzen
Dazu gehören der verstärkte Einsatz privatwirtschaftlicher Instrumente, ein Plus an Markttransparenz und die Mobilisierung von Kapital. Darüber hinaus sind Ansätze für eine pragmatische Umsetzung europarechtlicher Vorgaben, die Unterstützung beim Aufbau von Produktionsstandorten und die soziale Akzeptanz Themen.
Nordrhein-Westfalen benötigt als Deutschlands größter Stahl-, Chemie- und Kraftwerksstandort künftig große Mengen an Wasserstoff, um den Umbau in Richtung Klimaneutralität zu bewältigen. Nach aktuellen Berechnungen könnte der langfristige Bedarf in Nordrhein-Westfalen zwischen 127 und 177 Terawattstunden pro Jahr liegen – etwa 30 Prozent des gesamtdeutschen Bedarfs. Das 9-Punkte-Papier macht sektorenübergreifende Vorschläge für einen effektiven und schnellen Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Hierzu gehört etwa ein Wasserstoff-Preis-Monitor, der verstärkte Einsatz von Wasserstoff für eine klimagerechte Mobilität oder der Ausbau grüner Leitmärkte für mehr Investitionssicherheit. (amo)