Gas

Nord Stream 2: Verlegung in Finnland hat begonnen

Nachdem das Konsortium von Nord Stream 2 bereits Ende Juli mit den Rohrverlegearbeiten in Deutschland begann, startet nun auch die Arbeit in Finnland.
06.09.2018

Die „Solitaire“ hat mit der Verlegung der Gaspipeline Nord Stream 2 im Finnischen Meerbusen begonnen.

Die Bauarbeiten zur Pipeline Nord Stream 2 in Finnland haben begonnen. Vom Verlegeschiff „Solitaire“ aus wird die lange Röhre versenkt, durch die russisches Erdgas nach Deutschland strömen soll. In Deutschland starteten die Arbeiten bereits Ende Juli. Nord Stream 2 ist ein Projekt, das für den bundesdeutschen Energiemarkt von großer Bedeutung ist. Da mit dieser Gaspipeline alle Transitländer umgangen werden, birgt die Realisierung auch politischen Zündstoff. In mehreren Ländern des östlichen Mitteleuropa wurden Befürchtungen laut, man könne durch diese Direktverbindung nach Mitteleuropa leichter von russischen Erdgaslieferungen abgeschnitten werden, falls es zu Meinungsverschiedenheiten komme.

Solitaire ist ein 300 Meter langes und 41 Meter breites Schiff, das sieben Tage die Woche rund um die Uhr die Pipeline immer weiter verlegt, und zwar von Ost nach West. Das Schiff bietet Platz für 420 Personen. Versorgungsschiffe bringen die zwölf Meter langen und 24 Tonnen schweren Rohre, aus denen Nord Stream 2 zusammengeschweißt wird, von den nächstgelegenen Logistikzentren des Projekts, derzeit Kotka oder Hanko, zum Verlegeschiff, damit immer eine genügende Anzahl von Rohrelementen vorrätig ist.

Höchste Umweltanforderungen

Die Rohre werden an Bord des Schiffes zusammengeschweißt, dann werden die Schweißnähte geprüft und schließlich wird die Pipeline auf den Meeresboden abgesenkt. Ein Vermessungsschiff führt vor und nach der Rohrverlegung Untersuchungen durch, um sicherzustellen, dass sich die Pipeline an der richtigen Stelle befindet. Vor Beginn der Rohrverlegung wurde das Schiff nach internationalen Standards und den Projektanforderungen ausgerüstet und getestet.

Die Planung von Nord Stream 2 berücksichtigt unterschiedliche Baubedingungen, dazu zählen insbesondere Umweltanforderungen. Das Schiff Solitaire verwendet beispielsweise ein System zur dynamischen Positionierung des Schiffes ohne Anker. Der östlichen Anfang wird derzeit in den ökologisch besonders sensiblen Finnischen Meerbusen versenkt. Dort wie auf der ganzen Strecke berührt somit während des Verlegens der Nord Stream 2 lediglich die Pipeline selbst den Meeresboden. (sig)