Gas

Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim bauen Biomethan-Anlagen

Die SWLB hat für die neue Energiezentrale den Zuschlag in einer EEG-Ausschreibung erhalten. Zwei große Biomethan-Blockheizkraftwerke sollen zusammen eine elektrische Leistung von 9,7 MW erreichen.
09.11.2022

Die SWLB setzen künftig auf Blockheizkraftwerke, die mit Biomethan betrieben werden können. (Symbolbild)

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) den Zuschlag im Ausschreibungsverfahren für Biomasse-Anlagen erteilt. Die SWLB hatten für ihr neues Großprojekt Energiezentrale Waldäcker III im September 2022 an der Ausschreibung nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) teilgenommen, wie das kommunale Unternehmen mitteilt.

"Wir haben nach langen Wochen des Wartens den Zuschlag bekommen", sagt Johannes Rager, Geschäftsführer der SWLB. "Das bedeutet für uns, dass wir jetzt mit unserem nächsten Leuchtturmprojekt der Energiewende in die Umsetzung gehen können. Bereits jetzt läuft das europaweite Vergabeverfahren für die weiteren Planungsleistungen."

13,6 MW thermisch

"Das Bemerkenswerte ist, dass unsere Anlage unter 69 von 101 Geboten den Zuschlag erhalten hat", ergänzt Christian Schneider, Vorsitzender der SWLB- Geschäftsführung. "Es gab 23 Megawatt (MW) Neuanlagen. Und davon hat unsere Anlage allein 9 MW. Die Anlage ist fast dreimal größer als die zweitgrößte Anlage und das bei einer bundesweiten Ausschreibung."

Die geplante Erzeugungsanlage hat demnach eine Grundfläche von 25 x 25 Metern. Die neue Energiezentrale übertrifft die bisherigen erneuerbaren Anlagen mit 13,6 MW thermischer Erzeugungskapazität, so die Stadtwerke. Das 2009 gebaute Holzheizkraftwerk hat eine Leistung von 10 Megawatt (MW) thermisch, die 2020 in Betrieb genommene (damals) größte Solarthermie-Anlage Deutschlands hat 9 MW Spitzenleistung (thermisch).

21 Mio. Euro

Die Erzeugungsstruktur sieht weiterhin zwei große Biomethan-Blockheizkraftwerke mit zusammen 9,7 MW elektrisch vor. Zusätzlich plant die SWLB ein Blockheizkraftwerk (1 MW elektrisch), mit dem Strom für die Wärmepumpen erzeugt wird, um die Abwärme aus allen drei BHKW zu nutzen. Die Wärmepumpe hat 3,6 MW Leistung.

Die Investitionssumme der SWLB liegt bei 21 Mio. Euro, wie der Versorger erklärt. Pro Jahr sollen, nach Fertigstellung der Anlage 2025, 39 Mio. kWh Strom, davon 96 Prozent erneuerbar, und rund 54 Mio. kWh Wärme, davon 85 Prozent erneuerbar, erzeugt werden.

Baubeginn 2023

Mit 53,7 Mio. kWh Wärmeerzeugung pro Jahr könnten knapp 3000 Haushalte versorgt werden. Zudem spare die Energiezentrale Waldäcker III pro Jahr rund 13.000 Tonnen CO2 gegenüber einer Wärmeerzeugung mittels Gaskessel ein. 

Das Vergabeverfahrungen für Planungsleistung muss europaweit erfolgen und dauert voraussichtlich vier bis fünf Monate. Im Februar wollen die Stadtwerke das Planungsbüro mit der Ausführungsplanung beauftragen. Der Baubeginn ist schließlich für 2023 avisiert, die Inbetriebnahme der Energiezentrale soll Mitte 2025 stattfinden.(jk)