Gas

Stadtwerke planen Elektrolyseur mit Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz

Emergy, Gelsenwasser, die Stadtwerke Münster und Trianel wollen im Raum Coesfeld grünen Wasserstoff produzieren. 2028 könnte es mit "GreenLink Münsterland" losgehen.
21.08.2024

In Coesfeld unterzeichneten Sebastian Jurczyk (Stadtwerke Münster), Ron Keßeler (Emergy), Dirk Waider (Gelsenwasser) und Sven Becker (Trianel) eine Absichtserklärung.

Ein nordrhein-westfälisches Konsortium bestehend aus Emergy, Gelsenwasser, Stadtwerke Münster und Trianel will einen Elektrolyseur im Raum Coesfeld entwickeln. Die Geschäftsführer der künftigen Projektpartner haben dazu eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet.

In einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie untersuchen die vier Partner ein für die Region Münsterland wegweisendes Wasserstoff-Projekt: Geplant ist ein Elektrolyseur mit einer Leistung von circa 50 MWel, der aus vorwiegend regional erzeugtem Grünstrom Wasserstoff produzieren soll. Dieser grüne Wasserstoff soll anschließend in das Wasserstoff-Kernnetz eingespeist werden. Die Realisierung des Projekts „GreenLink Münsterland“ soll bis zum Jahr 2028 erfolgen.

Kompetenzen bündeln

Die Absichtserklärung regelt die Zusammenarbeit der Projektpartner in der Vorprojektentwicklungsphase. Jedes Unternehmen bringt dabei wertvolle Kompetenzen ein, die in den verschiedenen Entwicklungsschritten zum Tragen kommen. „Mit diesem Projekt werden wir wichtige Erfahrungen im Bereich Wasserstoff aus erster Hand sammeln und unser Wissen und unsere Expertise weiter aufbauen“, erläutert Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. „Unser Know-how im Rahmen der Netztransformation können wir dabei in das Projekt einbringen.“

„Das Projekt GreenLink Münsterland bietet die Chance, in einer Region mit viel erneuerbaren Energien und direkter Nähe zum entstehenden Wasserstoff-Kernnetz die Bausteine optimal zusammenzufügen, die es zum Gelingen der Energiewende braucht“, erklärt Ron Keßeler, Geschäftsführer der Emergy Führungs- und Servicegesellschaft. „Der Standort Coesfeld bietet dafür sehr gute Voraussetzungen.“

Herausforderungen angehen

„Wir wollen ein bewusstes Signal setzen, dass wir für die Klimaneutralität in Deutschland auch den Pfad des grünen Wasserstoffs verfolgen und möchten die Produktion aktiv mitgestalten“, ergänzt Dirk Waider, Gelsenwasser-Vorstand. „Jetzt geht es darum, die konkreten Herausforderungen bei der Realisierung des Elektrolyseurs und der Einspeisung ins Wasserstoff-Kernnetz herauszuarbeiten.“

In den nächsten Monaten wird die Machbarkeitsprüfung vorangetrieben, die insbesondere die Identifikation geeigneter Standorte und die Evaluierung möglicher Förderoptionen umfassen wird. „GreenLink Münsterland ist bereits das zweite Wasserstoff-Projekt, das Trianel vorantreibt“, freut sich Trianel-Chef Sven Becker. „Mit dem Wasserstoffzentrum Hamm konnten wir schon wertvolle Erfahrungen sammeln, von denen das Projekt im Münsterland nun profitieren kann. Wasserstoff in die Fläche zu bringen ist unser erklärtes Ziel. Das erreichen wir am besten in Kooperation mit den lokalen, kommunalen Unternehmen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren Partnern einen weiteren Schritt in Richtung einer dekarbonisierten Welt zu gehen.“ (amo)