Studie: Wasserstoffindustrie sorgt für Job- und Umsatzboom
Welches Potenzial hat die Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie in Baden-Württemberg? Antworten auf diese Frage gibt eine vom Umweltministerium beauftragte Studie der Unternehmensberatung Roland Berger. Sie beschreibt sowohl, wie die Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie im Ländle aktuell aufgestellt ist, macht aber auch Vorschläge für die Zukunft. "Es geht um eine Schlüsseltechnologie, um die Klimaschutzziele zu erreichen", erläutert der Ministerialdirektor im Umweltministerium, Helmfried Meinel. Baden-Württemberg sei bei diesem Thema mit führend auf der Welt, was auch so bleiben solle.
Lobend erwähnt Meinel, dass sich die Studie nicht nur mit der E-Mobilität beschäftige. Sie zeige eindrucksvoll, dass die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie viel mehr sein und in allen Energieverbrauchssektoren und in der industriellen Produktion eine zentrale Rolle einnehmen könne.
Investitionen nur bei anhaltender Nachfrage
Um dieses Ziel zu erreichen, seien allerdings umfangreiche Investitionen durch das Land, aber auch die Privatwirtschaft nötig, heißt es in der Studie. Lokale Unternehmen würden allerdings nur dann Geld in die Hand nehmen, wenn es am Markt eine anhaltende Nachfrage gebe. Dazu brauche es bereits jetzt Kunden, die bereit seien, die aktuell vergleichsweise hohen Kosten zu akzeptieren, merken die Autoren kritisch an.
Aufgabe der Politik müsse es sein, gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Wichtig sei der Einsatz der Landesregierung für einen „förderlichen regulatorischen Rahmen, insbesondere über eine CO2-Bepreisung für fossile Energieträger, Förderprogramme und Finanzierungsmaßnahmen“ sowie eine gezielte Unterstützung der lokalen Unternehmen.
Viele neue Arbeitsplätze
Laut der Studie ist im Jahr 2030 eine Bruttowertschöpfung von bis zu 2,3 Milliarden Euro in der Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie möglich. 16.500 Menschen könnten in der Branche einen Arbeitsplatz finden. Langfristig bestünden noch weitaus größere Potenziale.
Nach eigenen Angaben arbeitet das Umweltministerium derzeit an einer „Wasserstoff-Roadmap“. Eine entsprechende Kabinettsvorlage sei in Abstimmung. (amo)