Gas

SW Trier nehmen erste Turbine im Erdgasnetz in Betrieb

Der Kommunalversorger sagt, er könne damit 55 Prozent des Strombedarfs seiner Erdgasversorgung decken. Er prüft nun, ob er die Technologie noch an weiteren Stellen einsetzen kann.
27.11.2020

Arndt Müller (SWT-Technikvorstand, links) und Jürgen Stoffel (Leiter des Westnetz Regionalzentrums Trier) begutachten die neue Turbine.

Die Stadtwerke Trier (SWT) haben ihre erste Turbine im Erdgasnetz in Betrieb genommen. Damit erzeugten sie dort erstmals Strom aus Druckenergie, teilte der Kommunalversorger mit.

Für die Versorgung der Innenstadt war bislang ein Regler im Einsatz, der den Druck aus der Übertragungsleitung von sieben auf 2,5 Bar angepasst hatte. Dabei ging die im Gas gespeicherte Druckenergie ungenutzt verloren.

Strombedarf für mehr als 20 Musterhaushalte

"Statt des alten Reglers setzen wir jetzt eine Gasentspannungsturbine ein", sagt SWT-Technikvorstand Arndt Müller. "Sie passt nicht nur den Netzdruck an, sondern wandelt die freiwerdende Energie gleichzeitig in Strom um." An der Entwicklung der Turbine waren der SWT-Gesellschafter Westenergie und die TU Dortmund beteiligt.

Etwa 75.000 Kilowattstunden Strom gewinnen die Stadtwerke nach eigenen Angaben pro Jahr auf diesem Weg. Das entspreche dem Bedarf von über 20 Musterhaushalten.

Kosten bei etwa 85.000 Euro

"Damit können wir rund 55 Prozent des Strombedarfs unserer Erdgasversorgung decken", sagt Müller. "Denn wie auch für unsere anderen Sparten und Geschäftsfelder ist es unser Ziel die Energie, die wir für unsere Betriebe brauchen, aus eigenen, regionalen Quellen zu decken."

Die Investitionen für diese neue Turbine liegen nach SWT-Angaben bei rund 85.000 Euro. Die Stadtwerke prüfen, ob sie die Technologie noch an anderen Stellen im Erdgasnetz einsetzen können, um die Eigenerzeugungsquote weiter zu verbessern. (ab)