Teststand für Elektrolyseure im Industrie-Maßstab eingeweiht
Das Forschungszentrum Jülich hat einen hochmodernen Teststand für Elektrolyseure zur Produktion von grünem Wasserstoff eingeweiht. Das Besondere: Damit werden echte Industrie-Stacks untersucht, die mit fortgeschrittener Sensorik fortlaufend beobachtet werden. Die Anlage des Projekts DERIEL, das von Siemens Energy koordiniert wird, ist Teil des Wasserstoff-Leitprojektes H2Giga des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Sie soll einen wichtigen Beitrag leisten, um Elektrolyseure „made in Germany“ noch effizienter und langlebiger zu machen. Der Innovationsbeauftragte "Grüner Wasserstoff“ im BMBF, Till Mansmann, MdB, nahm an der Einweihung teil.
„Mit der Einweihung unseres PEM-Elektrolyse-Teststands aus dem Projekt DERIEL und der Übergabe des Wasserstoffatlasses wollen wir wichtige Impulse für die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland setzen“, erläutert Peter Jansens, Bereichsvorstand Energie des Forschungszentrums Jülich. „Unsere Forschung entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Materialforschung bis zur Marktreife – stärkt nicht nur die technologische Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, sondern treibt auch die Anwendung innovativer Technologien voran.“
"Elektrolyseure aufs Fließband"
Nur noch mit Wasserstoff lassen sich große Teile der Industrie und des Verkehrs klimafreundlich gestalten. Um den Bedarf decken zu können, bringt das Wasserstoff-Leitprojekt H2Giga Elektrolyseure aufs Fließband. Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt mit knapp 500 Millionen Euro – davon rund 100 Millionen Euro für das Verbundprojekt DERIEL.
PEM-Elektrolyseure, die am neuen Teststand erforscht werden sollen, verwenden eine Polymermembran, die auch als Proton Exchange Membrane bezeichnet wird. Elektrolyseure dieses Typs sind mit schnellen Lastwechseln dynamisch betreibbar, und damit besonders gut für den Betrieb mit erneuerbaren Energien geeignet. Die neue Testanlage in Jülich ist für Elektrolyseure realer Größe auf industrieller Skala ausgelegt, und mit modernster Sensorik ausgestattet. „Erstmalig wurde dem Forschungszentrum Jülich ein Teststand für PEM-Elektrolysestacks im Megawattbereich zur Verfügung gestellt“, sagt DERIEL-Verbundkoordinator Günter Schmid von Siemens Energy.
Lebensdauer verlängern
Wissenschaft und Wirtschaft wollen mit Hilfe des Teststands zahlreiche Parameter untersuchen und optimieren, die für die Kosten und Lebensdauer von Elektrolyseuren maßgeblich sind.„Deutschland will Leitanbieter für Wasserstoff-Technologien werden“, erklärte Till Mansmann, der Innovationsbeauftragte „Grüner Wasserstoff“ des BMBF, bei der Einweihung. „Dazu müssen Elektrolyseure made in Germany effizienter und langlebiger sein als die der Konkurrenz. Genau das machen wir gerade am Forschungszentrum Jülich möglich.“
Das Projekt DERIEL will dazu mit Dutzenden Sensoren auf allen Ebenen, mit Kameras und komplexer Messtechnik die Alterung von Elektrolysezellen besser verstehen. Anschließend sollen die Erkenntnisse aus dem Leitprojekt H2Giga in kommende Elektrolyseur-Generationen einfließen. (amo)