Gas

TWL prüft Wasserstoff für Ludwigshafen

2024 könnten die Herstellung von grünem Wasserstoff starten. Die Technischen Werke Ludwigshafen suchen noch Partner.
15.12.2021

Die Vorstände Dieter Feid (links) und Thomas Mösl (rechts) wollen mit grünem Wasserstoff ein neues Geschäftsfeld für die TWL erschließen.

Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) prüfen den Aufbau eines Wasserstoff-Ökosystems für Ludwigshafen und die Region. Geplant ist, ab dem Jahr 2024 und vorrangig in den Sektoren Industrie und Mobilität zu beginnen, wie der kommunale Versorger mitteilt.

Mit konkreten Anwendungsfällem wollen die TWL zunächst die Grundlagen des Ökosystems schaffen. Dazu wollen sie mit ansässigen Industriepartnern zusammenarbeiten.

Projekt mit grünem Wasserstoffgas

Der Versorger untersucht nach eigenen Angaben seit Jahren Anwendungsmöglichkeiten für grünen Wasserstoff. "Wir verfügen als Unternehmen über das Know-how für die Herstellung, die Speicherung, den Transport und die Nutzung von grünem Wasserstoff", erklärt Thomas Mösl, technischer Vorstand, TWL.

Bereits 2020 haben die TWL Konzept für eine nachhaltige Quartierslösung in der Heinrich-Pesch-Siedlung vorgelegt. Dieses sehe die klimaneutrale Versorgung eines zentralen Begegnungshauses vor. Bei dem Projekt wird überschüssiger Strom aus der Photovoltaikanlage als grünes Wasserstoffgas gespeichert. Im Winter wird es mittels einer Brennstoffzelle in elektrische Energie und Wärme umgewandelt.

Aufbau eines H2-Ökosystems

Seit Anfang 2021 prüfe das Unternehmen die Möglichkeiten zum Aufbau eines Wasserstoff-Ökosystems für Ludwigshafen und die Region. "Das langfristige Ziel ist der Aufbau eines neuen Geschäftsfeldes für TWL und gleichzeitig die Bereitstellung von grünem Wasserstoff als klimaneutralem Energieträger für die Region", sagt Dieter Feid, kaufmännischer Vorstand, TWL.

Gleichzeitig untersucht und plant der Kommunalversorger den Hochlauf der Produktion und der Abnahmemengen, die richtigen Produktionsstandorte für die Elektrolyseure sowie die Tankstelleninfrastruktur und die Transportlogistik.

Austausch mit potenziellen Partnern

Ziel der TWL-Wasserstoffstrategie sei, schrittweise ein Ökosystem aufzubauen, zunächst in den Sektoren Industrie und Mobilität. Nacheinander wollen die TWL auf der Basis konkreter Anwendungsfälle mit Partnern aus der Industrie die notwendigen Grundlagen schaffen. Sukzessive soll dieses Ökosystem mit weiteren Partnern erweitert und vergrößert werden.

Der Versorger hat bereits Unternehmen im Raum Ludwigshafen kontaktiert, deren Schwerpunkte in Industrie, Logistik und Immobilien liegen. Mit 14 möglichen Partnern hat die TWL eine Zusammenarbeit und potentielle Anwendungsfälle diskutiert. Dabei habe sich herausgestellt, dass viele der Unternehmen sich bereits mit der Dekarbonisierung durch Wasserstoff oder einer stärkeren Elektrifizierung ihrer Geschäftsfelder beschäftigen.

Start ab 2024

Laufe alles wie geplant, soll ab 2024 mit der Realisierung der Projekte und der Herstellung von grünem Wasserstoff begonnen werden. "Der Erfolg des Aufbaus eines solchen Ökosystems für Wasserstoff wird entscheidend auch davon abhängen, dass weitere Partner sich diesem Projekt anschließen und dass es uns gelingt, das Ökosystem sukzessive auszuweiten", erklärt Mösl. (jk)