Gas

Untersteller: Grüner Wasserstoff als Erdöl von morgen

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller hat seine Pläne für eine Wasserstoff-Roadmap vorgelegt. Die Ziele des Grünen-Ministers sind ambitioniert.
21.04.2020

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller treibt das Thema Wasserstoff voran.

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller macht beim Thema Wasserstoff Tempo. Der Grünen-Politiker hat dem Kabinett seine Pläne für eine Wasserstoff-Roadmap des Landes präsentiert. Diese fußt auf der Idee, dass der Verkehr, die Industrie oder der Wärmesektor in Zukunft fast vollständig ohne schädliche Treibhausgasemissionen auskommen können.

"Um unser Klima zu schützen, müssen wir die erneuerbaren Energieträger auch in die Anwendungsfelder bringen, die sich bislang nur schwer elektrifizieren lassen", sagte Untersteller. "Und die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie wird mittel- bis langfristig eine bedeutende Rolle in der Industrie und im Verkehr spielen", umschreibt der Minister die Ziele der Wasserstoffstrategie des Landes.

Baden-Württemberg will Vorreiter werden

Die Zeit dränge. Grüner Wasserstoff habe vor allem für den Industrie- und Technologiestandort Baden-Württemberg großes Potenzial, ist Untersteller überzeugt. Die nächsten zwei bis fünf Jahre entscheiden, welche Rolle das Land im zukünftig entstehenden Weltmarkt für Wasserstoff- und Brennstoffzellen einnehmen wird.

Die Pläne des Umweltministers sind ambitioniert. Er will das "Ländle" zum Vorreiter beim grünen Wasserstoff machen. "Grüner Wasserstoff kann das Erdöl von morgen werden", betont Untersteller. Mit der Roadmap will sich Baden-Württemberg als wichtiger Standort der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie präsentieren.

Metropolregion Rhein-Neckar als Testlabor

Ein gutes Beispiel für das Potenzial von Wasserstoff im Verkehr sei die Metropolregion Rhein-Neckar. Sie zählt zu den Gewinnern des nationalen Wettbewerbs "HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland" und erhält für ihr Konzept zum vernetzten Ausbau der Wasserstoff-Nutzung und Wertschöpfung 20 Millionen Euro Fördermittel des Bundes.

Eine Kofinanzierung des Projekts durch Landesmittel in gleicher Höhe ist vom Kabinett bereits bewilligt. In der Region sollen eine Hochdruck-Abfüllanlage, H2-Tankstellen sowie Pkw, Busse, Müllfahrzeuge und Straßendienstfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie eingesetzt werden. (amo)