Die Stadtwerke Meiningen in Thüringen stellen den Betrieb ihrer Erdgastankstelle Ende September ein. Das kommunale Unternehmen nennt wirtschaftliche Gründe für die Stilllegung. Neben dem seit Jahren defizitären Betrieb hätten hohe Wartungskosten zum Aus der Anlage geführt, heißt es in einer Mitteilung der Stadtwerke.

„Ein kostendeckender Betrieb der Erdgastankstelle ist seit mehreren Jahren leider nicht möglich. Neben der dauerhaft fehlenden Wirtschaftlichkeit waren die in diesem Jahr anstehenden Wartungskosten von rund 15.000 Euro ausschlaggebend für die Schließung zum 30. September“, erläutert Rolf Hagelstange, Geschäftsführer der Stadtwerke Meiningen, den Hintergrund.

Seit mehreren Jahren ein Verlustgeschäft

Konkret belaufen sich die Umsatzverluste laut Hagelstange in den vergangenen fünf Jahren auf durchschnittlich 17.600 Euro jährlich. Seit 2013 seien Absatz und Umsatz an der Erdgastankstelle stark rückläufig. Sie lagen zum Jahresende 2020 nur noch bei knapp einem Viertel des Niveaus von 2013. Der Aufsichtsrat habe der Stilllegung und dem anschließenden Rückbau der Erdgastankstelle bereits zugestimmt.

„Wir als Energieversorger sind der Meinung, dass Erdgas ein effizienter und umweltschonender Energieträger ist – sowohl für die Energiegewinnung als auch für die Mobilität. Daher ist uns diese Entscheidung nicht leicht gefallen“, sagt der Stadtwerke-Chef.

Schwierige Rahmenbedingungen

Die Erdgasmobilität habe sich aber nicht durchsetzen können. Etliche Fahrzeughersteller würden sich aus der Serienproduktion von Erdgas-Fahrzeugen zurückziehen. Die bundesweiten Zulassungszahlen von Erdgas-Fahrzeugen seien gleichbleibend niedrig. Bundesweit gebe es nur wenige Erdgastankstellen.

Hinzu komme, dass die Politik seit geraumer Zeit die E-Mobilität fördere – etwa durch Anschaffungsprämien, steuerliche Vorteile und die Förderung der öffentlichen wie auch privaten Ladeinfrastruktur. Den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur wollen nun auch die Stadtwerke Meiningen vorantreiben, so Hagelstange. (amo)