Gas

Vermarktungserfolg für Steag-Wasserstoffprojekt im Saarland

Im Rahmen des Projekts HydroHub Fenne soll künftig Sauerstoff an Nippon Gases Deutschland geliefert werden. Die Rentabilität des Gesamtprojekts werde so deutlich gesteigert, betont die Steag.
16.05.2022

Steag hat einen Abnehmer für den Sauerstoff gefunden. Er ist ein Nebenprodukt der Elektrolyse.

Die Steag will die Nippon Gases Deutschland GmbH künftig von ihrem Standort im saarländischen Völklingen-Fenne aus mit Sauerstoff beliefern. Der Sauerstoff soll dort demnächst als Nebenprodukt des von Steag und Partner Siemens Energy geplanten Elektrolyseurs „HydroHub Fenne“ zur Erzeugung von grünem Wasserstoff anfallen. Die Belieferung erfolgt über eine Nippon Gases gehörende Sauerstoffpipeline, an die der traditionelle Kraftwerksstandort der Steag bereits heute angebunden ist, sodass es keiner weiteren Investitionen in Transportinfrastruktur bedarf. 

Sauerstoff ist ein Nebenprodukt der Wasserelektrolyse. Am Standort Völklingen-Fenne soll im Rahmen des Projekts „HydroHub Fenne“ eine Elektrolyse-Anlage mit einer Leistung von rund 53 Megawatt (MW) entstehen. „Der dabei erzeugte Wasserstoff wird einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung der saarländischen Stahlindustrie leisten“, sagt Steag-Projektleiter Philipp Brammen. 

Infrastruktur ist bereits vorhanden

Die nun mit Nippon Gases geschlossene Vereinbarung stellt nach Überzeugung der Steag eine sinnvolle Ergänzung zur Wirtschaftlichkeit des wegweisenden Zukunftsprojektes dar. Der Industriegaseproduzent plant die Abnahme des zusätzlich anfallenden Sauerstoffs zur Lieferung an Kunden. Der Vorteil für alle Beteiligten liegt laut einer gemeinsamen Pressemitteilung in der Nutzung eines bereits heute in der Region Saar vorhandenen Rohrfernleitungsnetzes zum Transport von Sauerstoff für die zuverlässige Versorgung der vor Ort ansässigen Stahlindustrie. Mit dem Projekt „HydroHub Fenne“ soll die Wertschöpfung des neuen Elektrolyseurs durch die gleichzeitige Nutzung von Wasserstoff und Sauerstoff wirtschaftlich unter Beweis gestellt werden.

Für die Steag ist damit ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Realisierung des für den Industriestandort Saarland insgesamt wichtigen Wasserstoffprojekts getan. „Die nun mit Nippon Gases erzielte Übereinkunft ist ein relevanter Erfolg für die Rentabilität des Gesamtprojekts“, sagt Karl Resch, der bei Steag im Bereich Trading die Themen Sales & Origination verantwortet und den „Letter of Intent“ mit Nippon Gases und Siemens Energy federführend für Steag ausgehandelt hat. 

Nächste IPCEI-Runde erreicht

Kurz vor Weihnachten 2021 hatte der „HydroHub Fenne“ die nächste Phase für eine Förderung als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) erreicht. „Auch dieser Zwischenerfolg zeigt, dass wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind“, unterstreicht Ralf Schiele, der in der Geschäftsführung der STEAG für die Bereiche Markt und Technik verantwortlich zeichnet. 

So sieht es auch Steag-Projektpartner Siemens Energy: „Mit der in naher Zukunft zu erwartenden Vermarktung des Nebenprodukts Sauerstoff zeigt sich, dass der HydroHub Fenne ein im besten Sinne nachhaltiges und zukunftsweisendes Projekt ist. Es kann nicht nur Wasserstoff als Schlüsselelement eines zukünftig klimaneutralen Energiesystems bereitstellen, sondern es liefert zusätzlich auch den in industriellen Prozessen vielfach benötigten Sauerstoff“, fasst Eric Klein, Vice President Sales Europe New Energy Business bei Siemens Energy, die Vorteile des Projekts für Klima und Umwelt zusammen. 

Grenzüberschreitendes Projekt

Gemeinsam mit den internationalen Partnern Creos Deutschland, Encevo, GazelEnergie, GRTgaz, H2V, Hydrogène de France und der Stahl-Holding-Saar hat Steag sich zudem als Europäische wirtschaftliche Interessenvertretung (EWIV) „Grande Region Hydrogen“ zusammengeschlossen. Der künftige HydroHub Fenne ist insofern auch ein integraler Baustein einer grenzüberschreitenden Wasserstoffwirtschaft in Luxemburg, der französischen Region Lothringen (Grande-Est) und dem Saarland. (amo)