Gas

Wasserstoffprojekt "Energiepark Bad Lauchstädt" wird als Reallabor gefördert

Das sachsen-anhaltische Projekt umfasst den Aufbau eines Windparks und einer umzuwidmenden Gasleitung: Perspektivisch soll auch eine Speichermöglichkeit für den Wasserstoff entstehen.
09.09.2021

Im Kontext der Förderung vom Bundeswirtschaftsministerium entsteht der Energiepark Bad Lauchstädt.

Im "Energiepark Bad Lauchstädt" wollen die Projektpartner die Herstellung, die Speicherung, den Transport und den wirtschaftlichen Einsatz von Grünem Wasserstoff unter realen Bedingungen im industriellen Maßstab untersuchen. Nachdem das Bundeswirtschaftsministerium das Projekt im Rahmen des zweistufigen Antragsverfahrens bereits 2019 als förderwürdiges Reallabor deklarierte, haben die Verantwortlichen des beteiligten Unternehmenskonsortiums die Pläne in der Zwischenzeit konkretisiert und weiter vorangetrieben, teilt VNG AG mit.

"Wir sind sehr glücklich, nun den langersehnten Bescheid in den Händen zu halten und uns endlich an die eigentliche Arbeit machen zu können", sagte Cornelia Müller-Pagel, Leiterin des Projektes im Konsortium und Leiterin der Abteilung "Grüne Gase" bei VNG AG.

Zwei Projektphasen

In dem sachen-anhaltischen Projekt wird erneuerbarer Strom aus einem neu zu errichtendem Windpark mittels einer Großelektrolyse-Anlage mit einer Leistung von rund 30 Megawatt (MW) in klimafreundlichen Wasserstoff umgewandelt und über eine umzuwidmende 20 Kilometer lange Gasleitung der Ontras der chemischen Industrie im benachbarten Leuna zugeführt. Zudem wird eine knapp 180 Meter hohe Salzkaverne umgebaut, um den Wasserstoff ab 2026 zwischenspeichern zu können. Das Vorhaben hat ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 140 Mio. Euro. 

Die Entwicklung und der Aufbau des Energieparks sind grundsätzlich in zwei Phasen geplant, die unabhängig voneinander bearbeitet und umgesetzt werden: Ab diesem Herbst sollen zunächst die Wasserstofferzeugung und der Wasserstofftransport sowie zentrale Komponenten der Wasserstoffspeicherung weiterentwickelt und erprobt werden. Zu letzteren zählen beispielsweise eine effiziente Gasreinigung sowie die Sicherheitstechnik.

In einer sich perspektivisch anschließenden zweiten Phase, die nicht Bestandteil des jetzigen Forschungsvorhabens ist, wird ab 2026 angestrebt, die für die Wasserstoffspeicherung vorgesehene Kaverne fertigzustellen und in die Wertschöpfungskette einzubinden.  (gun)