Die Investitionsbereitschaft bei der solartechnischen Erschließung von Gewerbedächern ist im ersten Halbjahr 2021 rapide zurückgegangen. In der wichtigen Leistungsklasse von 300 bis 750 kW wurden der Bundesnetzagentur im Mai 57 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum gemeldet. Gründe hierfür würden im EEG 2021 liegen, meint der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW).

Im Juni sind die Neuinstallationen in der betroffenen Leistungsklasse sogar noch weiter abgesackt. 67 Prozent weniger Solaranlagen auf Gewerbedächern wurden hier im Vergleich zu Juni 2020 gemeldet. Den Hauptgrund hierfür sieht der BSW im „atmenden“ Deckel, wie er in Paragraph 49 des EEGs 2021 festgelegt ist und die Absenkung der staatlich garantierten Marktprämie für neue PV-Anlagen regelt.

Kosten sind nur unwesentlich geschrumpft

Derzeit liegt die Degression bei 1,4 Prozent pro Monat. Seit Anfang vergangenen Jahres sank die Vergütung für die Betreiber neu installierter Dach-Anlagen um mehr als 25 Prozent. Gleichzeitig sanken die Kosten für schlüsselfertige Solaranlagen im gleichen Zeitraum lediglich um fünf Prozent. Damit erweise sich der Deckel, dessen Zweck eigentlich die Vermeidung einer Überforderung der Anlagen ist, als „Klimaschutz-Korsett“ betont Carsten Körnig, BSW-Hauptgeschäftsführer.

Zu einer ähnlichen Aussage kam EUPD Research vor wenigen Tagen. Das Marktforschungsunternehmen hatte ebenfalls die enorme Degression der Förderung bemängelt und sogar auf steigende Preise bei kleinen und mittleren PV-Anlagen um 13 beziehungsweise 18 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn 2020 hingewiesen.  (lm)