Strom

Baden-Württemberg: 1,1 Mio. Euro für Smart Grid-Projekte

Intelligente Netze sind die Grundlage für eine stabile Stromversorgung mit einem steigenden Anteil an fluktuierenden, regenerativen Energien.
02.05.2018

Baden-Württembergs Umweltministerium investiert 1,1 Mio. Euro in Pilotprojekte zu intelligenten Stromnetzen. Helmfried Meinel, Amtschef des Ministeriums hat in Stuttgart bereits die ersten zwei Zuwendungsverträge in Höhe von 515 000 Euro überreicht. In der kommenden Woche erhalten zwei weitere Demonstrationsvorhaben Förderbescheide über zusammen 575 000 Euro.

Die Zuschüsse schüttet das Umweltministerium im Rahmen des Förderprogramms „Demonstrationsvorhaben Smart Grids und Speicher“ aus. Die Landesregierung will auf diesem Weg Unternehmen animieren, konkrete Einsatzmöglichkeiten von intelligenten Netzen zu erproben und die jeweiligen Komponenten dafür zu entwickeln.

Flexiblere Netze für mehr Erneuerbare und ein marktwirtschaftliches Stromangebot

„Die Technologien für die intelligenten Netze stehen bereit. Jetzt gilt es zu zeigen, dass sie in der Praxis funktionieren und an den Markt können“, betonte Meinel. Dementsprechend stellt sein Gremium dem Institut für Energieübertragung und Hochspannungstechnik an der Universität Stuttgart 389 000 Euro zur Verfügung. In dem Projekt „FELSEN“ soll untersucht werden, inwieweit Logistikzentren dazu geeignet sind, Flexibilität für die Stromnetze bereitzustellen, erneuerbare Energien einzusetzen und Elektromobilität einzubinden. Rund 126 000 Euro erhält das Projekt „SoLAR“ aus Radolfzell. Die örtlichen Stadtwerke wollen gemeinsam mit dem Europäischen Institut für Energieforschung (EIFER) und dem International Solar Energy Research Center Konstanz eine Machbarkeitsstudie zum Regelungsverfahren ohne Lastgangmessung simulieren. Auf diesem Weg soll herausgefunden werden, wie eine dezentrale Stromversorgung koordiniert werden muss, damit der Anteil an Erneuerbaren im Netz maximiert wird und die Netze trotzdem stabil bleiben. 

Die Hochschule Offenburg erhält für ihr Projekt „PV2WP“ eine Förderprämie und auch „Local System Services“ vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung wird subventioniert.  Im ersten Vorhaben geht es um die kurzfristige Steuerung von Wärmepumpen in Verbindung mit PV-Anlagen, um die Verteilnetze zu entlasten. Letztere Forschungsgruppe befasst sich mit dem Kundenverhalten auf den Netzzustand und der Möglichkeit das Stromangebot entsprechend der Nachfrage zu flexibilisieren. (ls)