Strom

Baden-Württemberg möchte installierte Solarstromleistung verdoppeln

Umweltminister Untersteller möchte die Photovoltaik im Südwesten massiv ausbauen und fordert Nachbesserungen an der EEG-Novelle der Bundesregierung.
22.10.2020

Franz Untersteller, baden-württembergischer Umweltminister, baut auf Photovoltaik, doch fordert etliche Nachbesserungen an der vorliegenden EEG-Novelle.

Mit einem Anteil von knapp 10 Prozent an der Bruttostromerzeugung sei die Photovoltaik die stärkste erneuerbare Energiequelle in Baden-Württemberg, erklärte Franz Untersteller (Grüne) laut einer Pressemitteilung anlässlich des Solarbranchentages in Stuttgart am Donnerstag.

Durch PV-Anlagen auf Dächern und in der Fläche könnten in dem Bundesland rund 3,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen im Jahr vermieden werden. "Das sind gute Zahlen", erklärte Untersteller, "aber wir haben damit das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft."

11 GW Photovoltaik bis 2030 - auch Agrar-PV fördern

"Wir wollen eine Verdoppelung der derzeit installierten PV-Leistung auf 11 GW im Jahr 2030", unterstrich Untersteller. Sowieso vorhandene Dachflächen, die für die Solarnutzung geeignet sind, böten sicher das größte Potenzial. Aber auch Freiflächen-PV-Anlagen, schwimmende PV-Anlagen und Agro-PV könnten einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der Photovoltaik und damit zum Klimaschutz leisten.

Gleichzeitig fordert Untersteller eine Nachbesserung der EEG-Novelle, vor allem in folgenden Punkten: Höhere Ausbauziele, Streichung der Ausschreibungspflicht für Dachanlagen bis 750 kW, keine Einschränkung der Eigennutzung von Solarstrom und ein eigenes Förderungs- und Ausschreibungssegment für Agrar-PV.

Unbürokratischen Weiterbetrieb von älteren Anlagen sicherstellen

Zudem müssten Anlagen, die älter sind als 20 Jahre, unbürokratisch in der Stromerzeugung und am Netz gehalten werden, fordert Untersteller laut der Pressemitteilung. (hcn)