Strom

Dänemark will weltweit erste Energie-Inseln in Nord- und Ostsee

Bei dem Projekt geht es auch um den Export grünen Stroms in andere europäische Länder.
21.05.2020

Dänemark will eine neue Ära beim Ausbau der Offshore-Windkraft einläuten

Die dänische Regierung will bis 2030 die ihren Angaben zufolge ersten Energie-Inseln der Erde errichten. Damit solle eine neue Ära beim Ausbau des Offshore-Windes eingeläutet werden, in der man sich zunehmend von einzelnen Windparks hin zu solchen Inseln bewege, gaben Dänemarks Finanzminister Nicolai Wammen und Klimaminister Dan Jørgensen am Mittwoch bei der Vorstellung des ersten Teils der Klimapläne ihrer Regierung bekannt. 

Dänemark wolle ein grüner Wegbereiter sein und halte deshalb auch in der historischen Corona-Krise an seinen Klimazielen fest, sagte Jørgensen. Eine der beiden Energie-Inseln soll in der Nordsee entstehen, die andere in der Ostsee bei Bornholm. Beide sollen zunächst über eine Kapazität von zwei Gigawatt verfügen. Die Energie soll direkt genutzt, über die sogenannte Power-to-X-Technologie aber auch umgewandelt und anderweitig verwendet werden können, etwa in Bussen und Autos.

Massive Investitionen in grüne Technologien

Diese insgesamt vier Gigawatt entsprechen dem Klimaministerium zufolge mehr als dem Doppelten der derzeitigen Offshore-Windleistung Dänemarks. Da diese vier Gigawatt mehr als der gesamte Verbrauch der dänischen Haushalte entsprechen, geht es den Dänen bei dem Projekt auch um den Export grünen Stroms in andere europäische Länder. Erste Verhandlungen über die Pläne mit den Parlamentsparteien sollen im Laufe der nächsten Woche eingeleitet werden. 

Die dänischen Klimapläne sind ambitioniert. Unter anderem will die Regierung in Kopenhagen massiv in grüne Technologien investieren und seinen Industriesektor umstellen. Auch beim Sortieren ihres Abfalls sollen die Dänen dazu gebracht werden, stärker auf die Mülltrennung zu achten. Dänemark strebt an, seine CO2-Emissionen bis 2030 um 70 Prozent im Vergleich zum Niveau des Jahres 1990 zu verringern. (dpa/hil)