Strom

EnBW-Chef macht Druck bei den Erneuerbaren

Mastiaux kritisierte unter anderem, dass der Ausbau der Windkraft zu langsam sei.
01.08.2021

"Es wird nicht besser, wenn wir zuwarten», sagte der EnBW-Chef, der im kommenden Jahr die Unternehmensführung abgeben will.

 

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien fordert der Chef des Energiekonzerns EnBW, Frank Mastiaux, deutlich mehr Tempo, damit die politisch gesetzten Klimaziele noch erreicht werden können. Es müsse relativ schnell etwas passieren, sagte der 57-Jährige der Zeitung «Badische Neueste Nachrichten» (Samstag). Beim Ausbau der Windkraft etwa sei das Land zu langsam. «Und es wird nicht besser, wenn wir zuwarten», sagte der Konzernchef.

Bedarf und Druck sind nach Ansicht Mastiaux' offensichtlich: «Wenn es in Kanada 50 Grad Celsius heiß ist und bei uns Regen und Flutwellen fürchterliche Schäden anrichten, dann muss man kaum noch jemanden vom Klimawandel und den nötigen Gegenmaßnahmen überzeugen», sagte er. Gesellschaft und Politik seien aber eher aufgestellt, Probleme regional zu lösen. «Bei der Energiewende und bei der Klimaherausforderung reicht das aber nicht.» Hier seien eine andere Sichtweise, Transparenz und Abstimmung gefordert. «Dass wir als Land flexibel und schnell reagieren können, hat die Corona-Krise gezeigt», sagte Mastiaux weiter. «Daraus kann man lernen.»

Der 57-Jährige hatte vor einem Monat angekündigt, seinen Posten an der Konzernspitze nach Ablauf seiner zweiten Amtsperiode im kommenden Jahr in andere Hände geben zu wollen. Seine Amtszeit endet zum 30. September 2022. (dpa/hp)