Erneuerbare decken Hälfte des Stromverbrauches

Strom aus Erneuerbare-Energien-Anlagen deckte 2023 bisher die Hälfte des nationalen Verbrauches. (Symbolbild)
Bild: © Stadtwerke Münster
Im ersten Quartal 2023 stammte die Hälfte des verbrauchten Stroms in Deutschland aus regenerativen Quellen. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Insgesamt wurden rund 69 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt. Im ersten Quartal 2022 waren es noch 73 Mrd. kWh gewesen.
Der prozentuale Anstieg des Erneuerbaren-Anteils sei allerdings zum Teil auf diesen krisenbedingt gesunkenen Stromverbrauch zurückzuführen, so der BDEW. Denn die Erneuerbaren-Quote werde als Anteil am Stromverbrauch bemessen. Ein niedrigerer Verbrauch erhöhe somit die Quote und umgekehrt.
Anderes Bild bei Stromerzeugung
So ging der Bruttostromverbrauch im ersten Quartal um sechs Prozent zurück, von rund 138 Mrd. kWh gegenüber 148 Mrd. kWh im Vorjahresquartal.
Bei der Stromerzeugung zeigt sich ein anderes Bild: Hier macht Strom aus konventionellen Energieträgern noch mehr als die Hälfte aus. Insgesamt lag die Bruttostromerzeugung im ersten Quartal 2023 bei 148 Mrd. kWh. Dies sind acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Damals betrug die Bruttostromerzeugung noch 161 Mrd. kWh.
Rückgang bei konventionellen Energieträgern
Davon wurden 78 Mrd. kWh aus konventionellen Energieträgern erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 88 Mrd. kWh gewesen.
Bei den 69 Mrd. kWh "Ökostrom" stammten gut 38 Mrd. kWh aus Wind an Land, knapp 8 Mrd. kWh aus Photovoltaik, gut 11 Mrd. kWh aus Biomasse, 7 Mrd. kWh aus Wind auf See und 4 Mrd. kWh aus Wasserkraft, wie aus den vorläufigen Zahlen hervorgeht.
50-Prozent-Anteil
Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch im ersten Quartal 2023 betrug somit rund 50 Prozent. Den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen, sei die gängige Berechnungsgrundlage, so der BDEW. Sie gehe zurück auf europäische Vorgaben und stehe im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab.
Eine andere Möglichkeit sei es, den Anteil der Erneuerbaren an der Bruttostromerzeugung zu messen, führt der Branchenverband aus. Diese Methode umfasse die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil erneuerbarer Energien im ersten Quartal 2023 auf Basis der Bruttostromerzeugung betrug dabei rund 47 Prozent. (jk)