Strom

Erneuerbare wachsen um 12 Prozent

Der Erneuerbarenzubau erreichte im vergangenen Jahr 17.000 MW. Damit hat sich die Zubauquote im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, berichtet die Bundesnetzagentur (BNetzA)
05.01.2024

Die PV-Balkonanlagen erlebten 2023 einen regelrechten Zubauboom.

Die installierte Leistung der Erneuerbarenanlagen lag am Ende 2023 bei 170.000 MW. Die wesentlichen Treiber der Zubauquote von 12 Prozent waren vor allem Solar- und Windkraftanlagen.

"Vor allem beim Zubau von Photovoltaik-Anlagen haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht", so Klaus Müller, Präsident der Regulierungsbehörde. "Beim Wind an Land sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen", sagte er weiter. Optimistisch stimme aber die Tatsachse, dass 2023 deutlich mehr Genehmigungen ergangen seien.

Solarleistung steigt um 14.100 MW

Der Zubau der Solarleistung habe sich 2023 mit 14.100 MW im Vergleich zum Vorjahreszubau fast verdoppelt. Eine wichtige Rolle spielten dabei private Anlagen, heißt es aus Bonn weiter. Ebenfalls gab es einen verstärkten Zubau von Solaranlagen auf gewerblichen Dächern und auf Freiflächen. Mit 260.000 Anlagen im Marktstammdatenregister hat sich die Anzahl der sogenannten PV-Balkonanlagen innerhalb eines Jahres vedreifacht.

Die meisten PV-Anlagen gingen 2023 in Bayern ans Netz. Dort wurden insgesamt 3.500 MW installiert. Am Jahresende 2023 betrug die installierte Gesamtleistung in Deutschland 81.700 MW. Um das Ausbauziel von 215.000 MW im Jahr 2030 zu erreichen, müssen jährlich 19.000 MW ans Netz gehen.

Windkraftzubau deutlich hinter den Zielen

2023 lag die zugebaute Windleistung abzüglich der stillgelegten Anlagen mit 2.900 MW immerhin über dem Vorjahresniveau. Die installierte Gesamtleistung am Jahresende 2023 betrug damit 60.900 MW. Bis 2030 soll sich die installierte Leistung auf 115.000 MW erhöhen. Das würde einen jährlichen Zubau von 7.700 MW bedeuten. 2023 gingen mit 1.100 MW Gesamtleistung die meisten Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein neu in Betrieb.

Der Windkraftzubau in den süddeutschen Flächenländern Bayern und Baden-Württemberg kam im vergangenen Jahr zusammen gerade auf rund 80 MW. Vergangenes Jahr ergingen aber 80 Prozent mehr Genehmigungen für Windenergieanlagen an Land als im Vorjahr. Diese wurden für rund 8.000 MW ausgesprochen und werden voraussichtlich in den kommenden Jahren realisiert, so die BNetzA weiter.

Im Wind-Offshorebereich gingen im vergangenen Jahr 27 Windenergieanlagen neu in Betrieb. Es handelt sich um den in der Ostsee liegenden Windpark Arcadis Ost I mit einer Leistung von 300 MW. Insgesamt ist aktuell eine Leistung von 8.500 MW in Ost- und Nordsee installiert.

Der Zubau von Biomasseanlagen bleibt trotz einer verdoppelten Zubauquote auf 120 MW auf einem weiterhin niedrigen Niveau. Den größten Anteil daran haben drei neu in Betrieb genommene Heizkraftwerke, die neben Strom auch Nutzwärme erzeugen. Damit sind insgesamt rund 9.000 MW Biomasseleistung in Betrieb.

Die Daten für das Gesamtjahr 2023 ermittelte die Bundesnetzagentur auf Basis der Registrierungen im Marktstammdatenregister. Für den Monat Dezember wurden sie abgeschätzt. Eine abschließende Analyse der Zubauzahlen wird mit der monatlichen Veröffentlichung der Bundesnetzagentur Ende Januar 2024 veröffentlicht. (am)