Strom

Forscher testen Auswirkung unterirdischer Stromtrasse auf Böden

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet lässt die Folgen der Erdverkabelung auf den Boden erforschen. Das Projekt ist auf sechs Jahre angelegt.
02.04.2019

Ein Bagger hebt auf dem Versuchsgut Reinshof ein rund 2500 Quadratmeter großes Testfeld aus. Auf der Fläche sollen die Auswirkungen unterirdischer Stromtrassen auf die Böden an der geplanten Höchstspannungs-Stromtrasse Wahle-Mecklar im Auftrag des Netzbetreiberts Tennet simuliert und von Agrarwissenschaftlern der Universität Göttingen untersucht werden.

Wissenschaftler der Universität Göttingen sollten untersuchen, wie sich Drehstrom-Erdkabel langfristig auf landwirtschaftliche Nutzflächen auswirken, sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag. Dazu werde auf dem Versuchsgut der Hochschule bei Göttingen ein Testfeld angelegt. Dort sollen in zwei Gräben in zwei Metern Tiefe jeweils jeweils sechs Rohre mit 25 Zentimetern Durchmesser verlegt werden, wie sie später auch für Stromkabel verwendet werden sollen. Um die Wärmebelastung durch Strom zu simulieren, kommen Heizstäbe in die Rohre.

Ziel der Tests sei es herauszufinden, wie schnell sich der Boden nach Verlegung der Rohre regeneriert, wie Mikroorganismen reagieren und welche Auswirkungen die Verlegung auf landwirtschaftliche Erträge habe, sagte der Tennet-Sprecher. Die Ergebnisse sollen Schlussfolgerungen für die Bauausführung von Erdkabeltrassen ermöglichen. Das Projekt sei auf sechs Jahre angelegt.

Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar umstritten

Tennet baut die Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar. Die rund 230 Kilometer lange Stromtrasse soll den Raum Braunschweig/Hannover mit der Region Nordhessen/Kassel verbinden. Der Bau der Leitung ist umstritten. Kritiker äußerten Bedenken wegen Elektrosmog und einer Verschandelung der Landschaft durch die Masten. Nach der derzeitigen Planung sollen drei jeweils mehrere Kilometer lange Abschnitte der Trasse unterirdisch verlaufen, darunter auch ein Abschnitt im Landkreis Göttingen. (dpa/hil)