Strom

Größter Offshore-Windpark der Welt fertiggestellt

Knapp zwei Jahre nach Baubeginn von "Hollandse Kust Zuid" hat Vattenfall nun die letzte Turbine installiert. Es ist gleichzeitig der erste Windpark weltweit, der ohne Subventionen auskommt.
04.07.2023

Der niederländische Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid soll noch dieses Jahr in Betrieb gehen.

Knapp zwei Jahre nach Baubeginn des niederländischen Offshore-Windparks Hollandse Kust Zuid hat Vattenfall nun die letzte von insgesamt 139 Turbinen installiert. In den kommenden Monaten will der Energiekonzern das Innere der Turbinen fertiggestellen und testen. Der Windpark, der als erster weltweit ohne Subventionen errichtet wird, soll zu einem späteren Zeitpunkt dieses Jahres erfolgen, wie Vattenfall mitteilt.

Hollandse Kust Zuid wurde von Vattenfall entwickelt und befindet sich inzwischen im Besitz von Vattenfall, BASF und Allianz. Der Windpark verfügt über eine installierte Leistung von 1500 MW. Mit der erwarteten Strommenge können Unternehmensangaben zufolge rechnerisch rund 1,5 der etwa 8,5 Mio. niederländischen Haushalte versorgt werden.

Einige Turbinen in Betrieb

Der Windpark Hollandse Kust Zuid entsteht in einer Entfernung von 18-35 Kilometer vor der niederländischen Küste in der Nordsee. Während der Bauphase wurden fertig gestellte Turbinen bereits sukzessive in Betrieb genommen. Der bereits produzierte Strom wird an Land geleitet und in das niederländische Netz eingespeist.

Eine Turbine weniger

"Die Gondeln wurden in unserem Werk in Cuxhaven gefertigt und die Rotorblätter kommen aus dem dänischen Aalborg", sagt David Molenaar, Managing Director von Siemens Gamesa in den Niederlanden. Die Tochter von Siemens Energy erhielt bei dem Transport und der Installation der Offshore-Windturbinen demnach Unterstützung von dem Einrichterschiff Wind Osprey von Cadeler.

Insgesamt gibt es 139 Turbinen, eine weniger als ursprünglich geplant. Der Hintergrund: Im vergangenen Jahr wurde ein Fundament durch den Zusammenstoß mit dem Frachtschiff Julietta D beschädigt, das während eines Sturms steuerlos durch den Windpark trieb. Das Fundament erlitt dabei derartige Schäden, dass der Bau einer vollständigen Turbine auf diesem Fundament als nicht vertretbar gilt. Die Partner, Bauunternehmer und Behörden beschlossen daher nach gegenseitiger Rücksprache, das Fundament nicht zu ersetzen, sondern 2024 zu entfernen, wie Vattenfall erläutert. Für den freien Platz, der hierdurch entstehe, lägen noch keine konkreten Pläne vor. (jk)