Strom

Halbjahresbilanz: Rekord für Wind und Sonne

Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren hat vor allem bei Wind- und PV-Anlagen ordentlich zugelegt – die Entwicklung jüngster Zubau-Zahlen wirft allerdings dunkle Schatten auf die positive Bilanz.
16.08.2019

Auch wenn die neusten Zubauzahlen für Wind und Sonne eher schwächeln, der Ertrag aus dem ersten Halbjahr kann sich sehen lassen.

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist im ersten Halbjahr 2019 auf insgesamt 129 Mrd. kWh angestiegen, was einer Steigerung von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Grund hierfür sind vor allem der sonnenreiche Sommer und der stürmische Frühling, so der Quartalsbericht der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik.

Bereits im März wurde das bisherige Rekordergebnis der Windstromerzeugung von 15,1 Mrd. kWh um 1,5 Mrd. kWh getoppt. Der sonnige Juni knackte dann auch bei der PV-Erzeugung bisherige Spitzenwerte und stellte mit 7,3 Mrd. kWh neue Bestmarken auf.

Biomasse und Wasserkraft auf Vorjahresniveau

Aber auch auf das Halbjahr betrachtet, überzeugt die Erneuerbaren-Bilanz im Stromsektor. Immerhin war sie konstant höher als die Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken. Und auch einzeln betrachtet konnten die regenerativen Energieträger ihren Ertrag aus dem Quartal 2018 steigern.

Während die Windenergie um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 66,8 Mrd. kWh anstieg, konnte mit 25,4 Mrd. kWh rund sechs Prozent mehr Sonnenstrom geerntet werden als noch vergangenes Jahr. Biomasse und Wasserkraft lagen in Sachen Ertrag circa auf dem Niveau von 2018.

Dynamik geht verloren

Was die Zubauzahlen bei Wind und Solar dieses Jahr anbelangt, liegt die neu installierte Leistung von PV-Anlagen mit 2127 MW zwar deutlich über dem Vorjahreswert von 1407 MW, allerdings wurden zwei Drittel der Leistung bereits in den ersten drei Monaten realisiert. Der Zubau verliert also ähnlich wie in der Windbranche an Dynamik.

So setzt sich der Rückgang an neu installierter Leistung bei Wind an Land kontinuierlich fort: Nachdem im ersten Halbjahr 2018 noch eine Leistung von 1626 MW zugebaut wurde, reduzierte sich dieser Wert im zweiten Halbjahr 2018 auf 648 MW und sank im ersten Halbjahr 2019 nochmals deutlich auf 275 MW (netto). Ähnlich niedrige Zubauzahlen gab es zuletzt vor etwa 20 Jahren, obwohl damals die durchschnittliche Leistung je Anlage noch deutlich geringer war. (ls)