Strom

Hitze sorgt 2018 für Rekord bei Solarstrom

Eine hohe Sonnenscheindauer hat für 18 Prozent mehr Solarstrom in Deutschland gesorgt. Zugleich wurde das Photovoltaik-Zubauziel erstmals seit 2013 wieder erreicht.
02.01.2019

Im vergangenen Jahr wurde erstmals seit 2013 wieder das jährliche Zubauziel bei der Photovoltaik von 2,5 Mio. kW erreicht.

Das Jahr 2018 brachte für Deutschland sehr viel Hitze. Zugleich konnten die Betreiber der 1,7 Mio. Solarstromanlagen hierzulande einen neuen Solarstromrekord verzeichnen: Im vergangenen Jahr wurden mehr als 46 Mrd. kWh Solarstrom erzeugt. Das ist ein Zuwachs von 18 Prozent gegenüber 2017. Damit deckt die Photovoltaik acht Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland. "Gerade in den heißen Sommermonaten, als viele konventionelle Kraftwerke wegen steigender Temperaturen von Flussgewässern ihre Leistung drosseln mussten, trug die Photovoltaik maßgeblich zur Stromversorgung in Deutschland bei", erläutert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW).

Solarbranche fordert verlässliche Bedingungen

Zudem haben sinkende Preise die Photovoltaik-Nachfrage im Jahr 2018 beflügelt. Der Bundesverband Solarwirtschaft geht davon aus, dass die Photovoltaik-Nachfrage um rund 50 Prozent gegenüber 2017 gewachsen ist und Solarstromanlagen mit einer Leistung von mehr als 2,5 GW in Deutschland neu installiert wurden. Damit werde erstmals seit 2013 das Zubauziel der Bundesregierung für Photovoltaik wieder erreicht. Der überwiegende Teil neuer Solarstromanlagen werde inzwischen gemeinsam mit einem Speicher installiert.

Auf der anderen Seite sei das Jahr 2018 ein erneuter Weckruf gewesen, so Körnig: "Ein Fahrplan für den Kohleausstieg muss gesetzlich ebenso besiegelt werden wie verbindliche Ausbauziele für erneuerbare Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität – untersetzt von einem stimmigen Maßnahmenplan." Falls die Politik für verlässliche und faire Investitionsbedingungen sorge und Solarenergie und Speicher von unsinnigen Marktbarrieren befreie, werde der Umstieg auf saubere Energie und saubere Mobilität gelingen.

Gestiegene Wertschöpfungschancen

Keine andere Energieform erfreue sich einer höheren Akzeptanz in der Bevölkerung, so der BSW. Körnig mahnte, dass die Bundesregierung aus den Schäden und Lasten des vergangenen Jahres kluge Energiepolitik ableiten solle: "Wenn wir unsere Klimaziele ernst nehmen, müssen wir das Zubautempo allerdings nochmals mindestens verdreifachen." Bei der Elektromobilität erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft 2019 zusätzliche Wachstumsimpulse, die auch für preiswerte Solarstromtankstellen wirksam werden könnten. (sig/al)