Letztes Kohlefeuer im Kraftwerk Dürnrohr
Nach rund 33 Jahren hat die Energieversorgung Niederösterreich (EVN) das Kraftwerk Dürnrohr in Niederösterreich geschlossen. Das schließt an die energiepolitische Strategie der Niederösterreichen Landesregierung an, die als erstes Bundesland den Klimaschutz in die Landesverfassung geschrieben hatte. Schon jetzt werden zu Spitzenzeiten 100 Prozent des Strombedarfs in Niederösterreich aus erneuerbarer Energie gewonnen, betont die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die die Schließung begleite. Der Österreich-Durchschnitt liege bei 70 Prozent. "Niederösterreich ist hier Vorbild und Vorreiter".
Durch den sofortigen Ausstieg aus der Kohleverstromung in Dürnrohr (statt 2025) würden in den Jahren 2019 bis 2025 pro Jahr rund 600.000 Tonnen CO2 eingespart, so Mikl-Leitner weiter, das entspreche rund einem Prozent der gesamtösterreichischen Produktion an CO2 pro Jahr. Darüber hinaus verwies die Landeshauptfrau auf den Klima- und Energiefahrplan 2020 bis 2030, mit dem man sich Ziele wie etwa die Verdoppelung der Windenergie, die Verzehnfachung der Photovoltaik oder die Schaffung von 10.000 neuen Arbeitsplätzen im Bereich der "green technology" gesetzt habe.
Seit 1986 Eckpfeiler der Energieversorgung
Das Kraftwerk Dürnrohr war seit 1986 ein Eckpfeiler der Energieversorgung. Zu Spitzenzeiten lagerte dort Steinkohle für bis zu einem Jahr Produktion, bei Volllast wurde Strom für rund 1,7 Mio. Haushalte erzeugt. Nach der Stilllegung soll Dürnrohr als innovativer Energiestandort mit Müll- und Klärschlammverbrennung weiterentwickelt werden.
Zusätzlich wird derzeit von der EVN die Errichtung einer großen Photovoltaik-Anlage vorbereitet. Über 20 Mio. Euro werden seitens der EVN in den Standort Dürnrohr investiert. (pm)