Strom

Mieterstrom in Bayreuth

Für die GEWOG und die Stadtwerke Bayreuth ist es ein gemeinsames Pilotprojekt: Das erste Mieterstromprojekt in Bayreuth läuft an.
08.11.2018

Die PV-Anlage ist montiert und dem Pilotprojekt Mieterstrom steht nichts mehr im Wege (v.l.): Stadtwerke-Projektleiter Gerhard Knoblauch, Andreas Baier (Leiter Technisches Bestandsmanagement GEWOG), Uwe Prokscha (Geschäftsführer GEWOG), Jürgen Bayer (Geschäftsführer Stadtwerke Bayreuth), Michael Schuhmann (Vertriebsleiter Stadtwerke Bayreuth)

In der Unteren Rotmainaue setzen die Bayreuther Stadtwerke ein Mieterstromprojekt auf zwei Mehrfamilienhäusern um. Auf den Dächern hat die GEWOG, die Wohnungsbau- und Wohnungsfürsorgegesellschaft der Stadt Bayreuth, eine Photovoltaik(PV)-Anlage mit einer Leistung von insgesamt 25 kW installiert. Diese produziert pro Jahr rund 23.000 kWh Strom. Dies entspricht auch in etwa dem Jahresverbrauch der zwölf Wohnungen, geben die Stadtwerke Bayreuth bekannt. Sollte die Sonne mal nicht scheinen, seien die Mieter trotzdem abgesichert, denn dann liefern die Stadtwerke Bayreuth Ökostrom aus dem Netz.

Für die Mieter besteht zwischen Mieterstrom und Ökostrom kein Unterschied: Sie zahlen einen reduzierten Preis je kWh. "Das ist ein sehr guter Preis und das Engagement der Mieter, die mitmachen, kommt der Umwelt zugute", sagt Gerhard Knoblauch, Projektleiter bei den Stadtwerken Bayreuth. "Damit profitieren in Bayreuth erstmals auch Mieter von der Energiewende."

Neues Mieterstromgesetz ermöglicht Ausbau

Durch das im Juli 2017 in Kraft getretene Mieterstromgesetz fördert der Gesetzgeber den Mieterstrom mit bis zu 3,8 Cent pro kWh. Immer unter der Auflage, dass der Strom mindestens zehn Prozent günstiger sein muss als der Grundversorgungstarif. "Photovoltaik-Anlagen werden so wieder wirtschaftlich interessant für uns", betont GEWOG-Geschäftsführer Uwe Prokscha. "Das bringt nicht nur die Energiewende voran. Es sorgt für geringere Nebenkosten unserer Mieter und es hilft der GEWOG dabei, auch in Zukunft bezahlbaren Wohnraum in Bayreuth für Menschen schaffen zu können, die mit wenig Geld auskommen müssen." Das Mieterstromprojekt stoße in Bayreuth auf hohe Akzeptanz: Fast alle Mieter der Wohnanlage beteiligen sich.

Für die GEWOG und die Stadtwerke Bayreuth ist es ein Pilotprojekt. "Zum einen können wir unser Know-how in Bezug auf die energiewirtschaftliche Planung und die Abrechnung einbringen und zum anderen profitieren wir davon, dass sich die Mieterstromkunden zwölf Monate an uns binden", erklärt Gerhard Knoblauch von den Stadtwerken.

Zuküftige Zusammenarbeit möglich

Dennoch sei es ein weiter Weg gewesen, bis alle Probleme aus der Welt geschafft waren. "Mieterstrom ist wirklich komplex, wir mussten sehr viele Dinge berücksichtigen. Außerdem mussten wir Abläufe in unserem Haus gänzlich neu definieren. Das hat natürlich einiges an Arbeit gekostet, aber jetzt sind wir auf dem Stand, dass wir unsere Dienstleistung für potenzielle Kunden zuverlässig abwickeln können." Knoblauch würde es aus diesem Grund freuen, wenn eine längerfristige Zusammenarbeit entstünde. Diese schließt auch Prokscha nicht aus: "Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Bayreuth lief sehr gut. Wenn das so bleibt, kann ich mir gut vorstellen, dass wir weitere Projekte gemeinsam anpacken." (hol)