Strom

Mobile Solarkraftwerke helfen beim Wiederaufbau im Ahrtal

Die autonomen Anlagen hätten bereits 3400 Liter Dieselkraftstoff eingespart. Damit wollen zwei Unternehmen beweisen, dass eine sichere Erstversorgung mit erneuerbaren Energien möglich ist.
21.12.2021

Der mobile Solarcontainer von Faber Infrastructure mit ausschwenkbaren Modulen wird installiert.

Ein Kraftwerk der Energiedienstleister Faber Infrastructure und Yesss Elektro beleuchtet die Sankt-Pius-Kirche und versorgt zwei Bauplanungs-Bürocontainer in Bad Neuenahr mit Sonnenstrom. Außerdem erstellen Sachverständige der Bauberatung Kooperation Ahrtal dort Schadensgutachten für die von der Flutkatastrophe betroffenen Bewohner im Ahrtal (Rheinland-Pfalz). Sie arbeiten dabei ausschließlich kostendeckend und nicht gewinnorientiert, teilen Faber und Yess Elektro mit.
 
Die Systeme bestehen demnach aus einem mobilen Container mit 64 ausschwenkbaren Solarmodulen mit eingebautem Lithium-Ionen-Speicher. Auf dem Dach der Bürocontainer hätten die Partner außerdem einen innovativen Containeraufsatz mit integrierten Solarmodulen installiert.
 

27 kW Leistung

Insgesamt leiste das System rund 27 kW und könne bis zu 80 kWh Solarenergie vorrätig speichern. Bei Bedarf springt zudem das integrierte 24/7-Backup-System ein. Seit der Installation im September 2021 hat das Kraftwerk nach Unternehmensangaben 3400 Liter Dieselkraftstoff eingespart.
 
"Gerade jetzt im Winter wird Strom mehr denn je gebraucht - zum Beispiel für die Trocknung der Gebäude, den Aufbau der Infrastruktur und die Straßenbeleuchtung", erklärt Sven Leinardi, Projektmanager Mobile Storage, Faber Infrastructure.

Einsatz von Dieselgeneratoren

"Unmengen an Diesel" würden derzeit in die betroffenen Gebiete gebracht, die Generatoren einmal wöchentlich von Tankzügen nachgefüllt. Dabei brumme im Ahrtal alle 150 Meter ein Dieselgenerator.
 
Die Wartung und Befüllung der Generatoren bindet Ressourcen von Hilfskräften und Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Weil die Generatoren Tag und Nacht laufen, ist die Lärmbelastung für die Bewohner entsprechend hoch. "Wir freuen uns, dass wir mit unserem Projekt eine umweltfreundliche, leise und ressourcenschonende Alternative bieten können", sagt Leinardi.

"Sichere Erstversorgung"

Das Projekt sei ein gutes Beispiel für den Einsatz erneuerbarer Energien in Gebieten mit geschädigter oder zerstörter Infrastruktur, sagt Christian Heinemann, Head of Supporting Departments, Yesss Elektro. Die Partner wollten zeigen, dass lässt Sonnenstrom für die sichere Erstversorgung im Katastrophenfall nutzen lässt. (jk)