Niederlande: Netzbetreiber Tennet braucht bis zu 4,75 Mrd. Euro
Der auch in Deutschland aktive niederländische staatliche Stromnetzbetreiber Tennet benötigt nach Einschätzung der Regierung in Den Haag bis einschließlich 2028 zusätzliches Geld von bis zu 4,75 Mrd. Euro für weitere Investitionen. In den kommenden Monaten würden verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten geprüft– darunter eine Kapitalspritze vom niederländischen Staat, ein teilweiser oder vollständiger Verkauf des Staatsunternehmens oder "eine Form der Zusammenarbeit mit dem deutschen Staat", wie die niederländische Regierung am Freitag in Den Haag weiter mitteilte.
Tennet betreibt 23.000 Kilometer Hochspannungsleitungen und spielt eine wesentliche Rolle bei der Energiewende und dem Ausbau des Stromnetzes in Deutschland. Dieser kommt bisher allerdings nur schleppend voran. Die niederländische Regierung bezifferte die Investitionsagenda des Unternehmens für den Zeitraum zwischen 2019 und 2028 auf insgesamt 35 Milliarden Euro.
Tennet selbst will "konstruktiven Dialog"
Tennet selbst bezifferte den zusätzlichen Finanzbedarf in den kommenden fünf Jahren auf zwei bis drei Mrd. Euro, wie Finanzchef Otto Jager bei der Vorlage der Halbjahresergebnisse mitteilte. In der ersten Jahreshälfte seien 1,1 Mrd. Euro investiert worden, etwa 190 Mio. mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei gehe es um Investitionen sowohl in deutsche als auch in niederländische Netze. "Wir stehen in einem konstruktiven Dialog mit unserem Eigentümer, dem niederländischen Finanzministerium, um zu sehen, welcher der beste Weg voran ist", sagte Jager. (dpa/hil)