Strom

PV: NRW startet Mieterstrom-Offensive

Nordrhein-Westfalen will ungenutzte Dachflächen für Photovoltaik nutzen. Mit einer branchenübergreifende Initiative soll der Ausbau beschleunigt werden.
18.08.2025

Die Dächer in NRW sollen mehr Solarstrom ernten.

Von Daniel Zugehör

Nordrhein-Westfalen möchte das Potenzial ungenutzter Dächer von Mehrparteienhäusern für Solarstrom stärker ausschöpfen. Dafür haben Land, Wohnungswirtschaft, Unternehmen, Genossenschaften und die Landesagentur NRW.Energy4Climate eine gemeinsame Photovoltaikinitiative gestartet, teilte das Landeswirtschaftsministerium mit. Am 18. August 2025 unterzeichneten die Beteiligten eine entsprechende Absichtserklärung.

Ziele der Initiative

Bis 2030 soll ein bedeutender Anteil der Mehrparteienhäuser in NRW mit PV-Anlagen ausgestattet werden, heißt es weiter. Unterstützungsangebote sollen technische, rechtliche und bürokratische Hürden abbauen.

NRW strebt zudem eine Vorreiterrolle beim Mieterstrom-Ausbau an. "Durch Mieterstrommodelle oder gemeinschaftliche Gebäudeversorgung profitieren auch Mieterinnen und Mieter unmittelbar von bezahlbarer Sonnenenergie", betont Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne). Solarstrom sei nicht nur klimafreundlich und wirtschaftlich, sondern biete auch sozialen Mehrwert.

In den vergangenen zwei Jahren wurden laut Ministerium jeweils fast 200.000 Photovoltaik-Anlagen mit rund 2,2 Gigawatt (GW) Leistung installiert. Dennoch bleibe insbesondere auf Mehrfamilienhaus-Dächern noch viel ungenutztes Potenzial. Bis 2030 sollen die PV-Kapazitäten insgesamt auf 21 bis 27 GW steigen. Laut dem Landesverband Erneuerbare Energien lag die installierte Gesamtleistung 2024 bei mehr als 12 GW.

Idealer Standort

Als dicht besiedeltes Bundesland mit vielen Städten und Metropolregionen biete NRW zudem ideale Bedingungen für die lokale Energieerzeugung durch Photovoltaik. Die Zusammenarbeit von Land und Wohnungswirtschaft soll den Ausbau weiter beschleunigen.