Strom

Post-EEG: Naturstrom schließt Wind-PPA über 60 MW ab

Der Düsseldorfer Ökostromanbieter hat mehr als 90 Windkraftanlagen, die demnächst aus der EEG-Vergütung fallen unter Vertrag genommen bzw. nimmt ihren Strom ab.
02.09.2020

Die Düsseldorfer Naturstrom AG hat ihr Portfolio kräftig mit ausgeförderten Windkraftanlagen aufgestockt.

Die Naturstrom AG vermeldet regelmäßig neue Abschlüsse von PPAs – vor allem wenn es um die Finanzierung von neuen PV-Anlagen außerhalb des Förderregimes geht. Nun integrieren die Düsseldorfer allerdings 60 MW an bereits installierter Windkraftleistung in ihr Portfolio.

Für insgesamt 93 Windkraftanlagen, die ab 2021 aus der fixen EEG-Vergütung fallen, wurden Verträge gemacht. Dabei erhält Naturstrom 35 MW über den Direktvermarkter Quadra Energy. Die restlichen 44 Anlagen mit 23,5 MW Leistung hat der Ökostromanbieter direkt unter Vertrag genommen.

Auffanglösung aufgrund von Corona nötig

Für etwa 5000 Windkraftanlagen beginnt mit dem Jahreswechsel die große Frage nach Weiterbetriebsmöglichkeiten. Entscheidend hierfür ist die Entwicklung des Börsenstrompreises. Dieser ist allerdings coronabedingt stark eingebrochen und schwanke seither auf relativ niedrigem Niveau, heißt es aus Düsseldorf.

Daher plädiert Naturstrom für eine Auffanglösung für ausgeförderte Anlagen. „Es wäre fahrlässig, keine Vorkehrungen für den Fall zu treffen, dass ein Großteil der Altanlagen in einem durch Corona verzerrten Markt nicht unterkommt“, so Oliver Hummel. „Die Bundesregierung sollte bei den Altanlagen nicht alles auf eine Karte setzen, auch wenn wir und andere aktuell PPAs zum Weiterbetrieb abschließen.“ Im Referentenentwurf zur EEG-Novelle hat das BMWi die Unsicherheiten des Weiterbetriebs ausgeförderter Windenergieanlagen bislang nicht adressiert. (lm)