Strom

PPA: Ein PV-Park ohne Vergütung

Baywa r.e. und Statkraft realisieren in Südspanien einen 170-MW-Photovoltaik-Park, der ganz ohne staatliche Förderungen auskommt. Baywa-Energievorstand Taft: „Wir treten damit in eine neue Phase der Energieerzeugung ein.“
10.04.2018

Auf diesem Areal südlich von Sevilla (Spanien) entsteht ein 170-MW-Photovoltaik-Park, der über PPA finanziert wird.

Der Spezialist für Erneuerbare Energien, Baywa r.e., und der norwegische Energiekonzern Statkraft gehen neue Wege bei der Nutzung von regenerativen Energien: Sie bauen und betreiben eine Anlage, die sich einzig und allein über einen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement) finanziert.

Das Projekt Don Rodrigo mit einer Gesamtleistung von über 170 MWp liegt südlich von Sevilla. Baywa r.e. hat bereits mit den Vorarbeiten begonnen und wird die Anlage voraussichtlich Ende des Jahres in Betrieb nehmen. Auf einer Fläche von rund 265 Hektar werden damit künftig knapp 300 GWh Solarstrom jährlich erzeugt – das entspricht dem jährlichen Verbrauch von rund 93 000 durchschnittlichen spanischen Haushalten, teilt die Unternehmen mit.

Erstes Projekt dieser Größe

„Es ist europaweit eines der ersten Solarprojekte dieser Größe, das vollständig ohne staatliche Förderung auskommt“, betonen die Akteure. Möglich werde dies durch das mit einer Laufzeit von 15 Jahren in Spanien bisher einmalige Power Purchase Agreement (PPA). Der norwegische Energiekonzern Statkraft ist mit einem Portfolio von 15 000 MW einer der größten Vermarkter von Erneuerbarer Energie in Europa. „Mit Stromabnahmeverträgen sichern wir – wie bei Don Rodrigo – die langfristige Finanzierung von neuen Anlagen und ermöglichen damit den weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien in Europa“, sagt Hallvard Granheim, Vorstandsmitglied für den Bereich Market Operations & IT von Statkraft.

„Die Realisierung eines der ersten förderunabhängigen Solarprojekte dieser Größenordnung in Europa ist ein wegweisender Meilenstein “, erklärt Benedikt Ortmann, Geschäftsführer der Baywa r.e. Solar Projects GmbH. „Dass wir solch ein Projekt komplett ohne staatliche Förderung umsetzen können, ist insbesondere der stetigen Optimierung der Systemkosten zu verdanken.“ Matthias Taft, Energievorstand der BayWa AG ergänzt: „Wir treten damit in eine neue Phase der Energieerzeugung ein: Erstmals sind Erneuerbare Energien-Anlagen in der Lage, sauberen Strom zu gleichen oder gar niedrigeren Preisen wie konventionelle Kraftwerke zu erzeugen. Unser Projekt zeigt zugleich das große Potenzial von neuen Finanzierungsmodellen in einem sich wandelnden Marktumfeld.“ (al)