Strom

Prognose: EEG-Umlage treibt Strompreis 2019 nicht nach oben

Agora Energiewende prognostiziert, dass die EEG-Umlage in 2019 stabil bleibt. Vor einem Jahr wurde noch ein deutlicher Anstieg erwartet.
05.08.2018

Im Jahr 2018 wurden fast 3 GW an Photovoltaikanlagen neu installiert.

Die EEG-Umlage dürfte Experten zufolge im kommenden Jahr den Strompreis nicht steigen lassen. Der online verfügbare Rechner der Denkfabrik Agora Energiewende liefert für 2019 einen Wert von 6,78 Cent pro Kilowattstunde Strom. Dieses Jahr lag die Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien, die Verbraucher mit der Stromrechnung bezahlen, bei 6,79 Cent.

Da es in der Prognose noch Unsicherheiten gibt, geht Agora nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von einem Wert zwischen 6,7 und 6,9 Cent pro Kilowattstunde aus. Damit bleibt der deutliche Anstieg aus, von dem Experten noch vor einem Jahr gerechnet hatten. Seit ihrer Einführung 2010 stieg die EEG-Umlage meist an, 2015 und in diesem Jahr lag sie etwas niedriger als im jeweiligen Vorjahr.

Über vier Mrd. Euro Überschuss auf EEG-Konto

Dass die EEG-Umlage voraussichtlich konstant bleibt, obwohl die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden, liegt nach Einschätzung von Agora an höheren Erlösen für die Betreiber der Ökostrom-Anlagen, da die Strompreise im Großhandel gestiegen sind. Dadurch sinkt die Förderung für die Anlagen. Zudem haben die Netzbetreiber auf dem EEG-Konto einen Überschuss von mehr als vier Milliarden Euro angehäuft. Ein Großteil der Rücklage kann an Stromkunden zurückgegeben werden und einen Anstieg der Umlage abfedern.

Für das Jahr 2020 rechnet Agora damit, dass die EEG-Umlage erstmals die Grenze von sieben Cent überschreitet, auf diesem Niveau verharrt und ab etwa Mitte der 2020er-Jahre wieder sinkt. Abhängig ist das vom Börsenstrompreis und dem Ökostrom-Ausbau.

Mittelfristig weiter sinkende Förderkosten

«Die hohen Investitionen Deutschlands in erneuerbare Energien der vergangenen 15 Jahre tragen jetzt Früchte», sagte der stellvertretende Direktor von Agora Energiewende, Frank Peter. «Wir bekommen Jahr für Jahr mehr Strom aus erneuerbaren Energien, während die Förderkosten dafür bereits heute konstant bleiben und schon in wenigen Jahren immer weiter sinken werden.» Eine Reform der Umlagen und Abgaben auf Strom, etwa der Industrierabatte bei der EEG-Umlage, könne die Stromkunden aber noch schneller entlasten, sagte Peter. (dpa/hcn)