Strom

Rheinkraftwerk wird technisch aufgerüstet

Die Generalüberholung des RADAG-Kraftwerkes bringt zehn Prozent mehr Leistung, zusätzlich können ab 2019 13 000 Haushalte mehr versorgt werden.
02.08.2018

Riesig: das neue, fünfflügelige Turbinenrad für das Rheinkraftwerk.

Die Gemeinden Albbruck und Dogern liegen beide am Rhein und sind Namensgeber für ein ganz besonderes Wasserkraftwerk: die Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG, kurz RADAG. Hier wird seit den 1930er Jahren Strom aus Wasserkraft erzeugt. Nach gut 90 Jahren Dauerbetrieb bekommt das Kraftwerk nun neueste Technik. Dazu werden drei bewährte Turbinen sowie die gesamte Leittechnik erneuert.

Die erste Maschine wurde bereits generalüberholt und erzeugt seit eineinhalb Jahren Strom. Jetzt wurde die zweite Turbine nach über einjähriger Revision wieder in Betrieb genommen. „Die Sanierung ist mühevolle Kleinstarbeit. Jedes Teil muss einzeln und in Handarbeit auseinandergenommen, bearbeitet und wieder eingesetzt werden. Aber der Aufwand zahlt sich aus. Dank seiner hochmodernen Form mit vier statt fünf Flügeln kann das tonnenschwere Laufrad die Strömungsenergie effizienter nutzen“, erklärt Projektleiter Andreas Göggel von der Schluchseewerk AG, die sich um die Betriebsführung kümmert.

200 000 Haushalte erhalten „grünen“ Strom

Dank der technischen Aufrüstung können die drei Turbinen trotz unveränderter installierter Leistung rund zehn Prozent mehr erzeugen; jede der drei Maschinen verfügt über eine Leistung von 28 MW. Das bedeutet rechnerisch für das Rheinkraftwerk, dass Strom aus erneuerbarer Energie für über 13000 Haushalte zusätzlich erzeugt werden kann. Die RADAG investiert rund 43 Mio. Euro in diese Instandsetzungsmaßnahme.

Nachdem nun die zweite Maschine wieder in Betrieb ist, steht die Revision der dritten Maschine auf dem Programm. Das Gesamtprojekt wird voraussichtlich Ende 2019 fertig. Dann wird die RADAG, die auch noch im Jahr 2009 eine Turbine im Wehrkraftwerk in Betrieb genommen hat, mit einer installierten Gesamtleistung von 108 MW insgesamt rund 680 Mio. kWh pro Jahr erzeugen. Damit können rechnerisch insgesamt rund 200 000 Haushalte mit „grünem“ Strom versorgt werden. (sig)