Strom

Solarer Gehweg leuchtet in Köln

Hier haben die Bürger wortwörtlich Energie unter den Füßen: Die Rheinenergie testet auf dem Gelände ihrer Hauptverwaltung einen stromerzeugenden Bodenbelag. Gleichzeitig können die Bodenplatten Licht erzeugen.
23.08.2018

Matthias Dienhart, Leiter des Bereichs Energiewirtschaftliche Grundsatzfragen bei der Rheinenergie, begutachtet die neu verlegten Platten.

Sie sind jeweils 60 Mal 60 Zentimeter groß: die solaren, begehbaren Bodenplatten von Energy Floors. Die Rheinenergie kooperiert mit dem niederländischen Unternehmen. Auf dem Gelände ihrer Hauptverwaltung hat der Versorger nun neun solche Platten verlegt.

"Wir testen das Produkt auf seine Praxistauglichkeit: Wie belastbar sind die Platten, wie rutschfest ist ihre Oberfläche bei Regen, verträgt das Material im Winter Streusalz?", sagt Kristin Bürker, die bei der Rheinenergie für das Projekt verantwortlich ist.

Smarte Quadrate

Die in die Platten eingebauten Photovoltaikzellen produzieren bei Sonneneinstrahlung Solarstrom. Das Solarmodul einer Platte hat eine Leistung von 35 Watt peak. Ein Aluminiumrahmen und eine für die Rutschfestigkeit angeraute Glasoberfläche sollen die Technik im Inneren der Bodenplatte schützen.

Darüber hinaus können die Platten noch mehr: Eingebaute Sensoren geben Informationen über das Bewegungsverhalten der Fußgänger. Verbaute LED-Leuchten ermöglichen zudem individuelle Verkehrslösungen: So etwa eine nächtliche Straßenbeleuchtung von unten.

Option für Quartierskonzepte

Die solaren Quadrate könnten in Zukunft auch im öffentlichen Straßenraum zum Einsatz kommen. "Versiegelte Flächen gibt es in Großstädten sehr viele. Mit solaren Bodenplatten ließe sich ein Teil davon zur Stromerzeugung nutzen", sagt Matthias Dienhart, Leiter des Bereichs Energiewirtschaftliche Grundsatzfragen bei der Rheinenergie.

Auf ihrer Testfläche will die Rheinenergie in den kommenden Monaten auch Platten anderer Hersteller installieren und diese vergleichen. Verlaufe der Test erfolgreich, wolle man die Verlegung und elektrische Anbindung sowie die Wartung und Instandhaltung eines stromerzeugenden Bodenbelags in Zukunft für  Geschäftskunden bei Quartierskonzepten sowie bei Kommunen als Dienstleistung anbieten. (sg)