Strom

Speicher für die Bergwelt

Fünf Batteriegroßspeicher, geplant und umgesetzt durch die Firma Egrid, verbessern seit Jahresanfang die Stabilität des Stromnetzes der Allgäu-Netz. Die Investition erfolgte ohne Fördermittel.
11.04.2018

Dietmannsried hat jetzt auch einen Batteriegroßspeicher – dank des Allgäuer Überlandwerks.

Auf die Herausforderung Energiewende und fluktuierende Einspeisung gibt das Allgäuer Überlandwerk (AÜW) Antworten: fünf Großbatteriespeicher. Seit Jahresbeginn hat das Unternehmen an fünf unterschiedlichen Orten im Netzgebiet, immer in der Nähe von Trafostationen, fünf Batteriespeicher installiert. Die Idee hierfür stammt von der AÜW und dem Stromnetzbetreiber Allgäu-Netz. Die Standorte der Großbatterien sind Kempten, Ursulasried, Nesselwang, Rubi und Dietmannsried.

„Wir freuen uns sehr, mit diesem Projekt erneut Vorreiter auf dem deutschen Strommarkt zu sein und somit unserer Vision als „Motor der Energiewende“ gerecht zu werden“, fasst Michael Lucke, Geschäftsführer AÜW zusammen.

Zwischenspeicher für die überschüssige Energie

Schließlich ist Ausgleich wichtig. „An sonnigen und windigen Tagen wird durch PV-Anlagen und Windräder viel Strom ins Netz eingespeist. Gibt es tagsüber nicht genug Stromverbraucher, kommt es zu einem Ungleichgewicht im Netz, das stetig ausgeglichen werden muss“, erläutert Stefan Nitschke, Pressesprecher AÜW die Ausgangslage. „Die Hauptaufgabe der Batteriespeicher besteht darin, überschüssige Energie zwischenzuspeichern und zeitversetzt wieder abzugeben. Das stützt die Netzstabilität“, so Nitschke weiter.

Die Projektierung und Entwicklung der Steuerung des gesamten Batteriesystems erfolgte durch die Egrid Applications & Consulting GmbH (Egrid), einem Tochterunternehmen von AÜW. Egrid hat sich auf die Planung, Beratung und Umsetzung von intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) spezialisiert. Die Lithium-Ionen-Batterien haben eine Leistung von etwa 2,5 MW. Die Investition in Höhe von 1,65 Mio. Euro trägt das Allgäuer Überlandwerk, ohne Inanspruchnahme staatlicher Förderungen. Die Amortisationszeit der Investition liegt dabei unter acht Jahren.

Flexibilität ist alles

Alle Speicher werden in ein zentral gesteuertes System integriert und miteinander verbunden. Die Steuerung erlaubt eine flexible Nutzung des Speichersystems und erfüllt dabei folgende Aufgaben:

  1. Primärregelleistung als Beitrag zur Netzstabilität
  2. Spitzenlastkappung zur Netzentlastung
  3. Bereitstellung von Notstrom für lokale Netzdienstleistungen

Großspeicheranlagen arbeiten durch ihre schnellen Reaktionszeiten im Rahmen der Netzstabilisierung sehr effizient. Die Steuerung von großen Kraftwerken kostet Zeit und Geld. Batteriespeicher bieten hier heute schon ein gutes Kosten-Nutzen Verhältnis, betonen die AÜW.(al)