Strom

Szenariorahmen: PtX treibt Verbrauch in die Höhe

Die BNetzA hat den Szenariorahmenentwurf zum Netzentwicklungsplan veröffentlicht. Die Übertragungsnetzbetreiber gehen von einem deutlich steigenden Strombedarf aus.
17.01.2020

Wie wird sich der Netzausbau in den nächsten Jahren entwickeln? Der Szenariorahmen der vier Übertragungsnetzbetreiber gibt erste Anhaltspunkte.

Alle zwei Jahre erstellen die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber einen Szenariorahmen, wie sich Stromerzeugung- und verbrauch künftig entwickeln werden. Der Entwurf für die Jahre 2035 bis 2040 wurde am Freitag von der Bundesnetzagentur veröffentlicht.  Wesentliche Erkenntnis: Der Erneuerbaren-Anteil im Netz steigt und mit ihm Anwendungen im Bereich der Sektorenkopplung.

In Summe wird für das Jahr 2035 eine installierte Leistung erneuerbarer Stromerzeugung zwischen 235 und 276 GW angenommen, heißt es von Tennet, Amprion, 50Hertz und Transnet BW. Im Verglichen mit  dem Jahr 2018 sind das rund 160 MW an Zuwachs. Damit würde sich der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch zwischen 73 und 77 Prozent einpendeln. Vorausgesetzt die Verbrauchsschätzung der Übertragungsnetzbetreiber stimmt: Laut ihnen sollen 638 bis 729 TWh verbraucht werden.

Von flexiblen KWK-Anlagen bis hin zu Batteriespeichern

Damit würde deutlich mehr Strom in Deutschland benötigt werden als noch 2018 (595 TWh). Als Grund hierfür nennen die Netzbetreiber im Szenariorahmen die  zunehmende Sektorenkopplung. Trotz umfassender Energieeffizienzmaßnahmen steige der Verbrauch durch die neuen Anwendungen.

Zudem wurden bei der Erstellung des Szenariorahmens neue Entwicklungen bei der Flexibilisierung von Stromanwendungen und neue Speichertechniken berücksichtigt. Hierzu zählen die Steuerung des Verbrauchsverhaltens, die Flexibilisierung des Betriebs von KWK-Anlagen und Batteriespeicher unterschiedlichster Leistungsklassen.

Konsultation gestartet

Die BNetzA hat nun die Konsultation des Entwurfs der Übertragungsnetzverantwortlichen eröffnet. Bis zum 14. Februar können Bürger, Verbände, Unternehmen und Behörden zum Szenariorahmen Stellung beziehen. (ls)