Strom

Trianel: Neuausrichtung bei der Direktvermarktung

Die Stadtwerke-Kooperation Trianel startet mit einem angepassten Direktvermarktungsportfolio von rund 3200 MW in das Jahr 2018. Dies ist nur ein Ergebnis der großen ZfK-Umfrage zur Direktvermarktung zum Jahresbeginn.
08.01.2018

Das Bild zeigt den Trading Floor von EWE. Der Oldenburger Versorger ist auch sehr aktiv in der Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien.

Der hohe Wettbewerbsdruck bei der Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien zwingt die Akteure zum Handeln. Beim Übergang zur Saison 2018 hat die Stadtwerkekooperation Trianel das Portfolio merklich um 1800 MW verkleinert, von ehemals 5000 MW auf jetzt 3200 MW. Im Prinzip wurden die keinen Gewinn bringenden Verträge aussortiert. 

Sven Becker, Sprecher der Geschäftsleitung der Trianel: „Wir haben uns in der Direktvermarktung komplett neu aufgestellt.“ Die Optimierung des Portfolios erfolgte über eine Fokussierung auf Standortqualitäten und einem nachhaltig ausgerichteten Volumen. „Durch die Portfoliooptimierung hat sich die Ertragssituation deutlich verbessert“, betont Oliver Runte, Geschäftsführer bei Trianel.

Die Kosteneffizienz im Blick

Schon im Laufe des vergangenen Jahres hat die Stadtwerkekooperation ihre Prozesse angepasst. „Im Rahmen unserer Gesamtstrategie haben wir unsere Direktvermarktung ganz auf unsere Ziele Kosteneffizienz und Prozessexzellenz ausgerichtet“, so Runte weiter.

Trianel betont, dass die Direktvermarktung weiterhin zum Kerngeschäft des Unternehmens gehöre und wichtige Voraussetzungen für das künftige Handelsgeschäft sei. „Gerade in der Vermarktung stark fluktuierender Leistung sind starke Prozesse und ein gutes Risikomanagement der Königsweg“, so die Geschäftsführer.

Jetzt beginnt eine Phase der Konsolidierung

Andere Unternehmen schätzen die Situation bei der Diretkvermarktung anders ein. Detlef Siebert, Chief Operating Officer bei Natgas, sieht im Gasmarkt eine schärfere Konkurrenz. Jetzt beginne die Phase der Konsolidierung bei der Direktvermarktung. Dabei werden die Direktvermarkter genauer unter die Lupe genommen. "Hierbei stellen die Kunden fest, dass einige der sehr etablierten Direktvermarkter der ersten Stunde im Vergleich zu anderen Anbietern doch wenig kundenorientierte Angebote und Vertragsdokumente im Programm haben", so Siebert.

Natgas wolle in diesem Jahr mehr Transparenz für die Kunden herstellen. "Sowohl die Bestandskunden als auch die Neukunden wollen über attraktive Online-Plattformen Übersichten über Marktpreisbewegungen, Marktchancen und die Ergebnisse ihrer eigenen Anlagen erhalten. Die Produktentwicklung zielt also deutlich nicht nur auf einen attraktiven Preis ab, sondern das Gesamtpaket des Dienstleisters muss auf die jeweiligen Kundenanforderungen abgestimmt werden."

Große ZfK-Umfrage zur Direktvermarktung

Die ZfK hat auch zu diesem Jahresbeginn wieder eine große Umfrage zur Direktvermarktung gemacht. Die konzentrierten Ergebnisse finden sich in dieser Tabelle. (al)


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Einen ausführlichen Artikel zum Thema finden Sie in der Januar-Ausgabe der ZfK. Dieser Online-Artikel ist ein "ZfK+"-Artikel. Diese sind ab dem 2. Quartal 2018 für Nicht-Abonnenten kostenpflichtig.