Strom

Weniger Entschädigungen nach Abschaltungen wegen Netzüberlastungen

Die Netzbetreiber in Schleswig-Holstein mussten weniger erneuerbaren Strom abregeln. Der Netzausbau mache sich langsam bemerkbar, heißt es von Hansewerk, dennoch sind die Stromüberschüsse im Land nach wie vor groß.
31.05.2021

In Schleswig-Holstein musste im ersten Quartal 2021 weniger Strom aus regenerativen Quellen abgeregelt werden. Das freut auch das EEG-Konto.

Entschädigungszahlungen wegen Überlastungen der Stromnetze sind in den ersten Monaten des Jahres in Schleswig-Holstein deutlich zurückgegangen. Im Höchstspannungsnetz des Betreibers Tennet und im Hochspannungsnetz von Schleswig-Holstein Netz waren es bis April hochgerechnet 63 Mio. Euro, wie der Vorstandschef der Hansewerk AG, Matthias Boxberger, am Montag sagte. Im gleichen Zeitraum 2020 seien es 157 Mio. Euro gewesen. Etwa je zur Hälfte liege der Rückgang am Ausbau der Netze und an weniger Wind. «Jetzt zeigen sich die Erfolge des Netzausbaus», sagte der Unternehmenschef.

Acht Monate im Jahr Stromüberschüsse

Boxberger geht von einem weiteren starken Zuwachs an erneuerbarer Energie in Schleswig-Holstein aus. Der Wert von heute rund 9000 MW installierter Leistung an Land werde sich bis 2035 mehr als verdoppeln. Dabei werde die Photovoltaik überdurchschnittlich zulegen. Das sei auch nötig, um den Strombedarf der Zukunft in Deutschland für Wärme, Mobilität und Wasserstoffwirtschaft decken zu können. In den weiteren Netzausbau will Hansewerk nach Boxbergers Angaben jedes Jahr rund 300 Mio. Euro investieren. Etwa acht Monate im Jahr habe Schleswig-Holstein bereits jetzt einen Stromüberschuss, der zu Versorgung anderer Regionen genutzt werden kann. «Das grüne Kraftwerk Schleswig-Holstein brummt», sagte Boxberger. (lm/dpa)