Strom

Wieder mehr Windenergieanlagen in Hessen am Netz

Nach einem Stillstand im vergangenen Jahr, kommt der Windkraftausbau in Hessen wieder in Schwung. Es bleibt jedoch viel zu tun, denn auch der Strombedarf wird künftig steigen.
04.09.2020

In Hessen gibt es erste positive Anzeichen für den Ausbau der Windkraft. Allerdings braucht es deutlich mehr Zubau, um eine Ökostromlücke zu vermeiden.

Hessen kommt beim Ausbau der erneuerbaren Energie wieder voran. Im zweiten Quartal seien zehn Windenergieanlagen mit einer Leistung von 30,2 MW ans Netz gegangen, teilte das Wirtschaftsministerium in Wiesbaden mit. Damit belaufe sich die Zahl der Anlagen im ersten Halbjahr auf insgesamt 18 mit einer Leistung von 58 MW. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres war in Hessen keine Anlage in Betrieb genommen worden.

Neben dem Ausbau der Windenergie gingen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums auch 2464 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 48,2 Megawatt in Hessen an den Start. Im gesamten ersten Halbjahr habe sich die Zahl der Anlagen damit auf 4662 mit zusammen 100,1 MW belaufen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 waren im Land noch 2900 Anlagen mit einer Leistung von 75,3 Megawatt in Betrieb gegangen.

Strombedarf werde steigen, Wärmewende nächste große Aufgabe

«Die Zubauzahlen bei der Windenergie im ersten Halbjahr 2020 machen wieder Hoffnung, der Boom im Bereich Photovoltaikanlagen hält weiter an», sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) und verwies auf die Beratungsarbeit der Landesenergieagentur. Hessen müsse nun weiter in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren und gleichzeitig die Energieeffizienz erhöhen. «Denn die Energie, die nicht verbraucht wird, ist die beste.»

Gleichzeitig sei klar, dass der Strombedarf durch Digitalisierung und die Elektrifizierung des Verkehrs steigen werde, sagte der Minister. «Nur mit einer erfolgreichen Energiewende können wir dafür sorgen, dass mehr Strom bei Mobilität auch weniger Emissionen bedeutet.» Die nächste große Aufgabe sei die Wärmewende mit Einsparung und mehr Effizienz auch bei Heizung und Warmwasser. Hessen will bis 2050 die Strom- und Wärmeerzeugung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewinnen. (dpa/lm)