Wind- und Solarausschreibung: Trotz stetiger Nachfrage ist Wind weiter unterzeichnet
Die Ausschreibungen für Windenergieanlagen an Land verstetigen sich, so das Fazit der Bundesnetzagentur nach der Bekanntgabe der Ausschreibungsergebnisse zum Gebotstermin am 01. Februar 2024. So habe es nach der Anhebung des Höchstwerts Ende 2022 keine Gebotsmenge mehr unter 1400 MW gegeben. Allerdings waren alle Ausschreibungen 2023 und auch die aktuelle deutlich unterzeichnet.
Ausgeschrieben waren 2486 MW, die 135 Bieter reichten jedoch nur eine Gebotsmenge von insgesamt 1836 MW ein. In der Vorrunde Ende vergangenen Jahres waren es 1981 MW. 129 Gebote konnten in der jetzigen Runde bezuschlagt werden. Die Werte der bezuschlagten Gebote liegen zwischen 7,25 Cent pro kWh und dem zulässigen Höchstwert von 7,35 Cent pro kWh. Mit 7,34 Cent pro kWh liegt der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert nur leicht unter dem Höchstwert.
Menge der eingereichten Gebote hat sich 2023 im Vergleich zu den Vorjahren fast verdoppelt
Die Bundesbehörde blickt trotz der Unterzeichnung positiv auf die Entwicklung der vergangenen Jahre: „Wir sind beim Wind zwar noch nicht da, wo wir hin wollen, um unsere Ausbauziele zu erreichen. Aber wir sind hier auf einem guten Weg", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.
Die Menge der eingereichten Gebote lag über das vergangene Jahr betrachtet bei 6,5 GW. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren: Von 2018 bis 2022 wurden in keinem Jahr mehr als 3,7 GW geboten. 2018 und 2019 waren es sogar weniger als drei GW.
NRW führt Zuschläge für Wind an
Die regionale Verteiler der Gebote aus der Ausschreibungsrunde im Februar 2024 war ähnlich wie in der Vorrunde: Die größten Zuschlags-Volumina entfielen auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (32 Zuschläge, 379 MW Zuschlagsmenge), Niedersachsen (17 Zuschläge, 319 MW Zuschlagsmenge), Mecklenburg-Vorpommern (16 Zuschläge, 274 MW Zuschlagsmenge) und Brandenburg (14 Zuschläge, 244 MW Zuschlagsmenge).
Parallel zur Windkraft an Land waren auch Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden ausgeschrieben. Sie waren wie die vorangegangenen beiden Runden mit 194 Geboten und einem eingereichten Volumen von 378 MW deutlich überzeichnet. Ausgeschrieben waren 263 MW.
Zuschlagswert bei Solar sinkt
125 Gebote mit einem Volumen von 264 MW konnten bezuschlagt werden. Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 6,90 Cent pro kWh und 9,48 Cent pro kWh; der mengengewichtete Durchschnitts-Zuschlagswert beträgt 8,92 Cent pro kWh; er liegt damit mehr als 1,5 Cent unter dem verringerten Höchstwert (10,5 Cent pro kWh) und mehr als einen halben Cent unter dem der Vorrunde (9,58 Cent pro kWh).
Regional verteilen sich die Zuschläge auch in dieser Runde ausgewogen. Projekten in 14 Bundesländern konnten Zuschläge erteilt werden. Die meisten Zuschläge gingen an Projekte in Niedersachen (27 Zuschläge, 58 MW Zuschlagsmenge), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (23 Zuschläge, 45 MW Zuschlagsmenge), Bayern (13 Zuschläge, 27 MW Zuschlagsmenge), Rheinland-Pfalz (10 Zuschläge, 27 MW Zuschlagsmenge) und Hessen (10 Zuschläge, 26 MW Zuschlagsmenge). Die nächsten Ausschreibungsrunden finden für Windenergieanlagen an Land am 1. Mai 2024, die für Solaranlagen des zweiten Segments am 1. Juni 2024 statt. (lm)