Strom

Windkraft-Bilanz Baden-Württemberg: Rekordjahr trotz Ausbautief

2018 war ein schwieriges Jahr für die Windkraft in Baden-Württemberg. Trotzdem verzeichnet das Bundesland eine Rekordproduktion von Windstrom.
23.01.2019

Gemischte Bilanz: Zwar wurden weniger neue Windkraftanlagen in Baden-Württemberg gebaut, der Windstromertrag eines durchschnittlichen Windjahres hat sich jedoch von rund 600 Mio. kWh im Jahr 2011 auf voraussichtlich etwa 2700 Mio. kWh mehr als vervierfacht.

Mit 35 neuen Windkraftanlagen und 27 Genehmigungen für den Bau von Anlagen ist die Windkraft in Baden-Württemberg 2018 nur langsam vorangekommen. "Das war das erwartete schwierige Jahr", kommentierte Umweltminister Franz Untersteller die Entwicklung. Die Umstellung der Fördersystematik auf ein Ausschreibungsmodell sowie die fehlende Ausbauquote für den Süden und Südwesten Deutschlands mache sich in der Bilanz bemerkbar.

2019 sollen wieder mehr Anlagen ans Netz gehen – die Rekordergebnisse aus den Jahren 2016 und 2017 wären jedoch nicht zu erreichen. Aktuell (Stand 31. Dezember 2018) seien 44 weitere Windenergieanlagen bereits genehmigt und könnten gebaut werden, führte der Umweltminister aus. Das würde einen Leistungszuwachs von 155 MW  bedeuten. Dazu befänden sich 135 Anlagen mit einer Leistung von gut 470 MW im Genehmigungsverfahren.

Windkraftsektor wächst dennoch kontinuierlich

Zum Jahresende 2018 lieferten 720 Windkraftanlagen in Baden-Württemberg erneuerbaren Strom – doppelt so viele wie Ende 2011. Die installierte Leistung hat sich in diesem Zeitraum von knapp 480 MW auf rund 1500 MW verdreifacht. Der Windstromertrag eines durchschnittlichen Windjahres wird sich sogar von rund 600 Mio. kWh auf voraussichtlich etwa 2700 Mio. kWh mehr als vervierfachen.

Untersteller will sich in Berlin weiter dafür stark machen, dass die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Windenergie verbessert würden. Der Süden Deutschlands solle gegenüber dem Norden im Wettbewerb um neue Windkraftprojekte nicht benachteiligt werden. (hol)