Strom

Windkraft ohne Bodenhaftung

Frankreich will schwimmende Offshore-Windparks fördern – die EU-Kommission gibt grünes Licht.
25.02.2019

Man nehme drei oder vier Windräder, stelle sie auf einen Schwimmer und ziehe sie aufs Meer. Fundamente müssen nicht mehr in den Boden gerammt werden, die Meerestiefe unter den Windrädern spielt keine Rolle und die Module lassen sich relativ unkompliziert in einem Hafen in Serie fertig stellen. Schwimmende Offshore-Windanlagen haben einige Vorteile gegenüber ihren fest verankerten Pendants – in Frankreich sollen daher vier Demonstrationsanlagen entstehen. Der Staat will das Vorhaben fördern – und hat dafür nun grünes Licht von der EU-Kommission bekommen.

Die Kommission habe das Vorhaben Frankreichs genehmigt, vier schwimmende Demonstrations-Windparks zur Stromerzeugung zu fördern, teilt die Behörde mit. Das Projekt "Groix Belle Ile" soll vor der Atlantikküste realisiert werden, die drei anderen – "Golf du Lion", "Eolmed" und "Provence Grand Large" – vor der Mittelmeerküste. Die Finanzhilfen seien mit den EU-Beihilfevorschriften vereinbar. Die Windparks werden mit Investitions- und Betriebsbeihilfen gefördert. Ein Teil der Investitionsbeihilfen werde in Form von rückzahlbaren Vorschüssen gewährt.

24 Megawatt pro Windpark

Die schwimmenden Demonstrations-Windparks sollen jeweils drei bis vier Windkraftanlagen umfassen und eine installierte Gesamtleistung von jeweils 24 Megawatt aufweisen. Die Anlagen werden im Meer auf schwimmenden Plattformen errichtet. Die Windräder eines Windparks sollen untereinander sowie über ein Unterseekabel mit dem Land verbunden sein. Bei den vier Demonstrations-Windparks in Frankreich kommen jeweils unterschiedliche Kombinationen von Windkraftanlagen, schwimmenden Plattformen und Kabeln zum Einsatz.

Vor wenigen Tagen hatten Innogy SE, Shell und Stiesdal Offshore Technologies AS (SOT) angekündigt, ein ähnliches Konzept zu testen. (wa)