Wärme

Boom im Heizungsbau: Wärmepumpen stark nachgefragt

Den Boom sieht der BDH in der Bundesförderung für effiziente Gebäude begründet: Gleichzeitig mahnt der BDH-Präsident.
15.08.2022

Wärmepumpen werden stark nachgefragt.

Rund 460.000 Heizungen wurden im ersten Halbjahr 2022 verbaut. Den Boom beim Heizungsbau führt der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) primär auf die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zurück. „Die Förderung ist ein Erfolgsmodell. Nach Jahrzehnten des Modernisierungsstaus, haben wir gesehen, dass die Menschen bereit sind, in Klimaschutz zu investieren", lässt sich BDH-Präsident Uwe Glock in einer Pressemitteilung zitieren. Vor diesem Hintergrund kritisiert der BDH die jetzt kurzfristig vollzogene Kürzung der Förderkulisse. Dies sende ein falsches Signal in den Markt und sorge für Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher. „Wir fordern die Bundesregierung auf, hier dringend nachzubessern. Die Förderung muss langfristig, attraktiv und vor allem verlässlich angelegt sein“, ergänzt der BDH-Präsident.

Den größten Zuwachs im ersten Halbjahr dieses Jahres verzeichneten die Wärmepumpen mit einem Plus von 25 Prozent sowie Biomasse-Kessel, hier insbesondere Pelletheizungen, mit einem Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gasbasierte Systeme bleiben mit rund 300.000 Geräten und einem Minus von sechs Prozent nach wie vor das Volumenprodukt. Damit liegen die Absatzzahlen auf dem Niveau des Jahres 2020. Laut BDH gelte es gerade im Gasbereich, die rund 6,4 Mio. veraltete Gasheizungen schnellstmöglich im Sinne des Klimaschutzes zu modernisieren. In Kombination mit einer solarthermischen Anlage lassen sich so sehr wirtschaftlich bis zu 30 Prozent an Energie- und CO2-Einsparung realisieren.

"Es braucht sämtliche Effizienttechnologien"

Um dem heterogenen Gebäudebestand Rechnung zu tragen und um die Wärmewende für die Menschen bezahlbar zu halten, brauchen wir sämtliche verfügbaren Effizienztechnologien. Das sind neben Wärmepumpen, Holzheizungen, Brennstoffzellenheizungen, hybriden Systemen auch Heizsysteme, die auf Basis von grünen Gasen und Ölen betrieben werden. Bereits heute ist es mit Biomethan möglich, jedes gasbasierte Heizsystem CO2-neutral zu betreiben. Ab 2025 wird es zudem Heizsysteme geben, die zu 100 Prozent wasserstofffähig sind. Gerade durch diese technologische Lösungsvielfalt werden wir die Klimaziele im Wärmesektor für alle Menschen erreichbar machen“ betont BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.  (gun)