Wärme

Hamburger Energiewerk: Grüne Quartierswärme für Bergedorf-West

Das Quartier umfasst 2600 Wohnunge. Der Lieferbeginn der grünen Quartierswärme ist ab 2025 geplant: Geothermie wird dabei künftig ebenso eingesetzt.
24.05.2022

Als weitere Umweltwärmequelle kommt oberflächennahe Geothermie zum Einsatz. Dabei wird das thermische Potenzial des Erdreichs mittels Erdwärmesonden aus ca. 50 Metern Tiefe verwendet.

Die Hamburger Energiewerke haben den Zuschlag für den Betrieb der Energiezentrale für das SAGA Quartier Bergedorf-West mit rund 2600 Wohnungen erhalten. Mit dem Ziel, die künftige Wärmeversorgung klimafreundlich zu gestalten und die CO2-Emissionen zu reduzieren, wurde mit der SAGA Unternehmensgruppe als Eigentümerin ein Betreibervertrag über einen Zeitraum von 20 Jahren geschlossen. Der Lieferbeginn der grünen Quartierswärme ist ab 2025 geplant, teilt das Unternehmen mit. Bis dahin werden Modernisierungsarbeiten der technischen Gebäudeausrüstung der Energiezentrale als auch der Wärmeübergabestationen durchgeführt.

Michael Prinz, Geschäftsführer Hamburger Energiewerke, freut sich über den Zuschlag: "Als Betreiber des benachbarten Heizkraftwerks Allermöhe und dem dazugehörigen Nahwärmenetz können wir Synergien heben, indem wir beide Anlagen mit einem gemeinsamen Regelungs- und Betriebskonzept betreiben."

Mindestens 70 Prozent erneuerbare Wärme

Das technische Konzept der Hamburger Energiewerke sieht eine Wärmeversorgung aus mindestens 70 Prozent erneuerbaren Energien vor. Während die Wärme derzeit von drei Gaskesseln und vor allem im Sommer zusätzlich von zwei gasbetriebenen Blockheizkraftwerken der benachbarten Erzeugungsanlage Allermöhe geliefert wird, beinhaltet die neue Anlage einen Mix aus verschiedenen Erzeugungstechnologien.

Um den Wärmebedarf zu decken, wird künftig der Großteil der erneuerbaren Umweltwärme durch sogenannte Luftkühler aus der Luft entnommen. Mit Hilfe des Einsatzes elektrischer Wärmepumpen wird das Temperaturniveau der Außenluft auf das des angebundenen Nahwärmenetzes in Höhe von ca. 70 Grad Celsius angehoben.

Es wird Geothermie eingesetzt 

Als weitere Umweltwärmequelle kommt oberflächennahe Geothermie zum Einsatz. Dabei wird das thermische Potenzial des Erdreichs mittels Erdwärmesonden aus ca. 50 Metern Tiefe verwendet. Um die Wärmegewinne zur Gebäudeversorgung nutzen zu können, wird auch hier das Temperaturniveau mittels einer Wärmepumpe angepasst. Durch die Umstellung der Wärmeerzeugung auf erneuerbare Energien können künftig ca. 2,7 MW grüne Wärme erzeugt werden. Der übrige Wärmebedarf wird durch die modernisierten Blockheizkraftwerke Allermöhe und die Gaskesselanlage gedeckt.

Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen startet voraussichtlich Anfang 2024 und wird innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein. Durch die klimafreundliche Gestaltung der Quartiersversorgung, unter Berücksichtigung von CO2-freiem zertifizierten Ökostrom, können jährlich bis zu 4.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Hamburger Energiewerke investieren rund sieben Millionen Euro in die Instandsetzungs- und Umbaumaßnahmen. (gun)