Das Wohnquartier "Stellinger Linse" in Hamburg mit seinen rund 1.500 Wohneinheiten wird zukünftig überwiegend aus einem Biomethan-Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie Solarthermie-Anlagen versorgt. Verantwortlich dafür sind HanseWerk Natur und die Baugenossenschaft Hamburger Wohnen, wie beide Unternehmen mitteilen. Der Umbau der Wärmeversorgung für das Quartier startet im Sommer 2021 und wird im Frühjahr 2022 abgeschlossen.

Neben einem neuen BHKW, das mit klimaneutralem Biomethan betrieben wird, entstehen Solarthermie-Anlagen mit einer gesamten Kollektorfläche von rund 1000 Quadratmetern mit 525 Megawattstunden (MWh) auf den Gebäudedächern der Baugenossenschaft Hamburger Wohnen. Das BHKW hat 1,9 MW thermische Leistung und 1,5 MW elektrische Leistung bei einem Wirkungsgrad von 95 Prozent.

Wärmenetz "Verbund West" soll bis 2030 klimaneutral werden

Beide zusammen produzieren 70 Prozent der benötigen Wärme für das Quartier. Um möglichst viel der erzeugten Wärme direkt vor Ort nutzen zu können, werden zudem Wärmespeicher installiert. Die Hansewerk Natur investiert einen mittleren einstelligen Millionenbetrag.

Die restlichen, saisonal bedingten rund 30 Prozent kommen aus dem Wärmenetz "Verbund West" von HanseWerk Natur. Der Verbund West wiederum soll bis 2030 vollständig klimaneutral werden. Ein wichtiger Baustein dazu ist der voraussichtlich kurzfristig zur Unterzeichnung anstehende Vertrag mit der Stadtreinigung Hamburg (SRH) über den Bezug von Abwärme aus dem neuen Zentrum für Ressourcen und Energie der SRH ab 2025. Der Primärenergiefaktor des Quartiers "Stellinger Linse" wird zukünftig bei 0,26 liegen. Je niedriger, desto grüner ist die erzeugte Wärme: Der  Wert iegt deutlich unter dem großer Fernwärmenetze in Hamburg (aktuell bei 0,36). (gun)