Wärme

Hörstel: Kalte Nahwärmenetz geht in die nächste Phase

Die Entwicklung des Kalten Nahwärmenetzes für das Uferquartier in Hörstel geht in die nächste Phase: Die SWTE Netz erstellt nun die Detailplanung.
05.12.2022

Während eines Ortstermins warfen Klimaschutzmanager Tobias Reuter (v.l.), SWTE Netz-Ingenieur Christoph Mersch, Philipp Hänsel, Fachbereichsleiter Planen und Bauen, sowie Christian Ungruh, Leiter Bürgerdienste, einen Blick auf die Ergebnisse der Probebohrungen.

Das Kalte Nahwärmenetz der nordrhein-westfälischen Stadt Hörstel geht in die nächste Phase. Im Nachgang zu den erfolgten Probebohrungen wertet die SWTE Netz die Ergebnisse aus. Die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, die das Nahwärmenetz im Uferquartier bauen und betreiben wird, erstelle nun die Detailplanung, teilt das kommunale Unternehmen mit. Bei dem Uferquartier handelt es sich um ein Neubaugebiet für Einfamilienhäuser, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser. Das Projekt wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Wenn alles nach Plan verläuft, wird das Netz im kommenden Jahr gebaut. In wenigen Wochen beschäftigen sich die politischen Gremien in Hörstel mit dem Stand der Planungen.

Das Kalte-Nahwärmenetz der SWTE Netz nutzt die Erdwärme als Energieträger. Gesammelt wird diese über Erdsonden. Anders als bei der geothermischen Wärmeversorgung einzelner Liegenschaften wird die Erdwärme über ein Sondenfeld innerhalb des Quartiers gefördert. Ideal ist eine Bohrtiefe von 150 Metern. Kann diese aufgrund geologischer Gegebenheiten nicht erreicht werden, wird das durch zusätzliche Sonden ausgeglichen. In Hörstel erlauben die geologischen Verhältnisse Bohrungen lediglich bis zu einer Tiefe von maximal 80 Metern.

900 Meter und rund 840 MWh pro Jahr

Dennoch: „Unsere Messungen haben ergeben, dass das ausreicht, um das Quartier zu versorgen“, sagt SWTE Netz-Ingenieur Christoph Mersch beim Ortstermin mit Vertretern der Stadtverwaltung Hörstel. Die aus der Tiefe gewonnene Erdwärme wird mittels eines Wassergemisches zu den einzelnen Abnahmestellen transportiert und in den jeweiligen Gebäuden mithilfe von Wärmepumpen auf die gewünschte Temperatur gebracht.

Für das Quartier in Hörstel ist eine Trassenlänge von knapp 900 Metern vorgesehen. Neben den Wohnhäusern soll das Wärmenetz in Zukunft den geplanten Rathaus-Neubau sowie das benachbarte Feuerwehrgerätehaus versorgen. Eine Ausweitung zur Unterstützung von Bestandsgebäuden wird im Zuge der weiteren Planung untersucht. Der Wärmebedarf ist mit rund 840 MWh pro Jahr für das Uferquartier inklusive der städtischen Gebäude prognostiziert. Sollte das Baugebiet wachsen, kann auch das Wärmenetz modular erweitert werden. (gun)