Wärme

Holzpelletproduktion auf Rekordhoch

Im vergangenen Jahr stieg die Produktion von Holzpellets deutlich. Deutschland erzielt hier einen Produktionsüberschuss. Die Umstellung auf Pellet-Feuerungen hält damit nicht Schritt.
16.02.2019

Holzpellets werden in Deutschland im Überschuss produziert. Der Absatz an Pelletfeuerungen wächst nicht so stark wie die Produktion an Pellets.

Der Energieträger Holzpellets erfährt in Deutschland steigende Nachfrage. Mit 2,415 Mio. Tonnen wurden 2018 so viele Holzpresslinge wie noch nie hergestellt. 2,13 Mio. Tonnen davon wurden in etwa 460.000 Pelletfeuerungen im Inland verbraucht, der Überschuss exportiert. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 2,25 Mio. Tonnen ist das eine Steigerung um 7,3 Prozent. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) geht für 2019 von einem leichten Marktwachstum aus.

Pelletfeuerungen wurden jedoch nicht in dem von der Branche erhofften Umfang installiert, wie der DEPV berichtet. Mit rund 33.000 Kaminfeuerungen übertraf der Absatz das Vorjahresergebnis nur um knapp 3 Prozent. Zugebaut wurden im Einzelnen 18.000 Pelletkaminöfen, 14.500 Pelletkessel und wasserführende Pelletkaminöfen mit einer Leistung bis 50 kW sowie 725 Kessel/Pellet-KWK-Anlagen, die eine größere Leistung als 50 kW aufweisen.

Stabiler Energieträger könnte zur Wärmewende beitragen

Insgesamt wurden durch Pelletfeuerungen auf diese Weise im Jahr 2018 bundesweit rund 10,5 Mrd. kWh Endenergie zur Verfügung gestellt, was etwa 6 Prozent der erneuerbaren Energien im Wärmesektor und knapp 1 Prozent des gesamten Wärmeverbrauchs in Deutschland ausmachte. Für die Energiewende am Wärmemarkt sieht der Verband damit noch keinen Durchbruch. In seinem Jahresbericht äußert der DEPV Bedauern darüber, weil der Markt für Holzpellets noch lange nicht ausgereizt ist. In Deutschlands Wäldern befindet sich der größte Holzvorrat Mitteleuropas.

Die in Deutschland produzierten Presslinge sind nahezu komplett nach dem ENplus-Zertifizierungssystem ausgezeichnet und dabei zu 98 Prozent in der Premiumklasse ENplus A1. Zwei Drittel der in Deutschland verbrauchten Pellets werden mittlerweile auch vom ENplus-zertifizierten Brennstoffhandel geliefert. Der Preis für Pellets ist langfristig stabil, er betrug im Jahresdurchschnitt 247,39 Euro pro Tonne, was 4,95 Cent pro kWh entspricht. Das waren 3,15 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 9,3 Prozent weniger als 2013. (sig)