Wärme

Kühlen mit 90 Prozent weniger Strom

Das Quartierskonzept der Stadtwerke Rosenheim wurde mit dem Bayerischen Energiepreis ausgezeichnet: Denn die Kälteversorgung des Projektes reduziert den Stromverbrauch um 90 Prozent und die CO2-Emissionen um 82 Prozent.
22.10.2020

Installierte Absorptionskälteanlage "chillii® Coolking Kit" der SolarNext AG

Das Quartierskonzept "Umweltfreundliche Kälteversorgung Bahnhof Nord" der Stadtwerke Rosenheim wurde für seine Kälteversorgung ausgezeichnet. Es gewann den Bayerischen Energiepreis in der Kategorie "Kommunale Energiekonzepte", wie die Stadtwerke mitteilten. Denn statt auf Kompressionskältemaschinen zu setzen, kommen überwiegend thermisch betriebene Absorptionskältemaschinen zum Einsatz.

Während Ersteres relativ viel Strom verbraucht und als Kältemittel F-Gase vorzufinden sind, basiert Zweiteres auf Wasser. Als Antriebsenergie wird Abwärme verwendet, die durch das von den Stadtwerken Rosenheim betriebene Müllheizkraftwerk im Sommer zur Verfügung steht. Das Kältenetz hat das Potenzial sich später über die gesamte Innenstadt von Rosenheim zu erstrecken.

Weniger CO2-Emissionen

Der Strombedarf für die gesamten Absorptionskälteanlagen inkl. Pumpen und Rückkühlwerk ist bis zu 90 Prozent geringer als bei Kompressionskälteanlagen. Die CO₂-Emissionen sind im Vergleich zu einer traditionellen Kälteanlage um ca. 85 Prozent reduziert.

"Der Bayerische Energiepreis ist für uns Ermutigung und Ansporn in unseren Anstrengungen fortzufahren und auch anderen Stadtwerken unseren Erfahrungen zur Verfügung zu stellen", so Götz Brühl, Geschäftsführer der Stadtwerke Rosenheim. Das Konzept wurde mit der hierzu beauftragten SolarNext AG aus Bernau entwickelt und umgesetzt. (gun)