Wärme

Notruf der Kraft-Wärme-Kopplung

Sechs Verbände verfassen ein Schreiben an die wichtigen Energiepolitiker des Landes. Die KWK-Branche brauche schleunigst verlässliche Rahmenbedingungen – und politische Unterstützung.
27.02.2018

Hansewerk in Hamburg hat jüngst ein J612-Jenbacher-Aggregat mit 8,4 MW Gesamtleistung installiert.

Sechs Verbände, darunter der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung, haben einen „Notruf der Kraft-Wärme-Kopplung“ entworfen. Das Dokument, das der ZfK vorliegt, ging am Freitag an wichtige Politiker des Themengebiets Wirtschaft und Energie. Auch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries erhielt ein Schreiben.

Die Verbände-Allianz begrüßte das Vorhaben der künftigen Regierungskoalition, Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu fördern, doch das „vage Vorhaben müsste schnellstens konkretisiert werden, damit planungssichere Rahmenbedingungen bestehen". Die Allianz verweist darauf, dass die mögliche Entrichtung der vollen EEG-Umlage bei KWK in Eigenversorgung „ein weiterer trauriger Höhepunkt in der Geschichte immer weiterer Verschlechterungen und Unsicherheiten für die KWK" darstelle.

Rückgrattechnologie für die Zukunft

Gerade der technologiegetriebene Mittelstand investiere seit Jahren in KWK, um mit Hilfe von Blockheizkraftwerks(BHKW)-Technologie die ansteigende Volatilität im Energiemix zu kompensieren und die Klima- und Energieziele zu erreichen. Die Allianz macht nochmals deutlich, dass KWK als Rückgrattechnologie für die Zukunft gebraucht werde, da sie "das Land auch zu Zeiten der kalten Dunkelflaute über Tage beziehungsweise Wochen sicher versorgen" könne. Zudem seien KWK-Anlagen die ideale Ergänzung zur Nutzung der Gasversorgungsstrukturen als Pufferspeicher.

"Die politischen Unsicherheiten, national wie auch bezüglich der beihilferechtlichen Genehmigung auf EU-Ebene, drohen die KWK-Technologie absterben zu lassen“, erläuterte die Allianz. Daher forderte die Verbände, KWK-Ziele für 2030 mit Blick auf Strom- und Wärmesektor zu entwickeln. Ferner sollten geeignete Mieterstrom-Modelle auch für die KWK im Wohnungsbau gesetzlich verankert werden. Eine beschleunigte Abschreibungsmöglichkeit (AfA) für Energieeffizienzinvestitionen sollte geschaffen werden und die Marktbarrieren im Strom- und Energiesteuerrecht beseitigt werden. (al)