SachsenEnergie nutzt bald die Abwärme des Hochleistungsrechners der TU Dresden

(v.l.n.r.) Oliver Gaber, Kaufmännischer Geschäftsführer des SIB, Axel Cunow, Vorstand SachsenEnergie und Prof. Wolfgang E. Nagel, Direktor des Zentrums für Informationsdienste der TU Dresden.
Bild: © David Nuglisch
In zwei Jahren soll die Abwärme des Hochleistungsrechners der TU Dresden in das Fernwärmenetz von SachsenEnergie eingespeist werden. Dazu wurde am Donnerstag zwischen dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) und dem Regionalversorger SachsenEnergie die vertraglichen Grundlagen geschlossen. Die überschüssige Abwärme soll mit drei Wärmepumpen aufbereitet werden.
"Das Vorhaben ist ein überaus innovativer Schritt für die Dekarbonisierung der Stadt Dresden und die Wärmewende", sagte Axel Cunow, Vorstand von SachsenEnergie. Durch die Nutzung der Abwärme des Hochleistungsrechners könnten bis zu 24.000 Megawattstunden Wärme entstehen.
Zur nachhaltigen Nutzung der überschüssigen Abwärme vom Rechenzentrum des Lehmann-Zentrums (LZR) soll westlich davon ein Technikbauwerk mit Wärmepumpen errichtet werden, in dem zukünftig das Wärmeniveau der Abwärme vom Rechenzentrum auf das Fernwärmeniveau angehoben wird. Insbesondere in den Sommermonaten kann somit die Rückkühlung überschüssiger Abwärme vermieden und die Abwärme als Nutzwärme in das Netz eingespeist werden.
Im Winter wird Universität geheizt
In den Wintermonaten wird schon heute und zukünftig verstärkt ein Teil der entstehenden Wärme zur Beheizung umliegender Hochschulgebäude genutzt. Die Verringerung des CO2-Ausstoßes durch die vermiedene Rückkühlung beläuft sich auf über 100 Tonnen pro Jahr. Durch die Einspeisung der Überschusswärme in das Fernwärmenetz werden weitere 2.700 Tonnen CO2 vermieden, die sonst bei der Erzeugung der Fernwärme entstanden wären, schätzt SachsenEnergie.
Versorger investiert 3,2 Millionen
Das Technikbauwerk mit den Wärmepumpen soll in seiner baulichen Hülle durch den Freistaat Sachsen errichtet werden, dies kostet rund 1,6 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird durch Steuermittel mitfinanziert. Der künftige Nutzer SachsenEnergie wird das Gebäude technisch ausrüsten. Dies beginnt mit der Einführung der Medien, Mittelspannung, Fern-, Nahwärme und schließt alle Installationen innerhalb des Gebäudes ein. SachsenEnergie wird in die Anlage rund 3,2 Millionen Euro investieren - mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Derzeit werden die Planungen für das Technikbauwerk durchgeführt. Die Bauzeit ist von Mitte 2023 bis Ende 2023 geplant. Im Jahr 2024 erfolgen die Ausrüstung mit den Wärmepumpen und der Probebetrieb. Ende 2024/Anfang 2025 soll die Anlage in Betrieb gehen. (pfa)