Wärme

Stadtwerke München stellen sich bei Geothermie neu auf

Mehrere Mitarbeiter des Geothermie-Spezialisten Erdwerk wechseln zum kommunalen Versorger. Auch technisches Know-how geht an die Stadtwerke über. Das Unternehmen hat ambitionierte Ziele.
15.07.2021

Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer, SWM, und Katarina Klaffs, Geschäftsführerin, Erdwerk, nach der Unterzeichnung des Rahmenvertrags. Dieser soll die weitere intensive Zusammenarbeit der beiden Münchner Unternehmen bei der Geothermie regeln.

Bereits seit rund zwei Jahrzehnten arbeiten die Stadtwerke München (SWM) und die Firma Erdwerk bei der Geothermie eng zusammen. Nun haben die Unternehmen ihre Zusammenarbeit neu aufgestellt, wie der Kommunalversorger mitteilt. Dabei wurde den Mitarbeitern, die in der Vergangenheit die SWM Projekte betreut hatten, der Wechsel zu den SWM angeboten.

Alle Mitarbeiter hätten dieses Angebot daraufhin wahrgenommen. Zudem sind die in den vergangenen 20 Jahren entstandenen und für die Umsetzung der Fernwärme-Vision benötigten Datenmodelle und Programme ins Eigentum der SWM übergegangen, heißt es.

Geothermie-Anlage am HKW Süd

Zugleich wurde aber auch für die Zukunft eine weitere intensive Kooperation vereinbart, um die Wärmewende in München und in der Region voranzubringen. Damit wird ein Wunsch des im vergangenen Jahr verstorbenen Erdwerk-Gründers Achim Schubert umgesetzt. Das Münchner Unternehmen war seit dem ersten Münchner Geothermieprojekt in Riem (2002) ein enger Partner der SWM.

Die Zusammenarbeit habe Meilenstein-Projekte hervorgebracht, wie zuletzt Deutschlands größte Geothermie-Anlage am HKW Süd. Darüber soll die gemeinsame Herangehensweise auch die Technologie zur Nutzung der Geothermie wesentlich weiterentwickelt haben. Beleg dafür seien viele Forschungs- und Entwicklungsprojekte, welche die Fernwärmevision der SWM erst ermöglicht hätten.

Klimaneutrale Fernwärme bis 2040

Die Stadtwerke München wollen im Rahmen ihrer Fernwärme-Vision bis spätestens 2040 die Fernwärme zu 100 Prozent CO2-neutral bereitstellen, vorrangig aus lokaler Geothermie. Um diesem ambitionierten Ziel näher zu kommen hatten Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer, SWM, und Achim Schubert, Geschäftsführer, Erdwerk, bereits 2019 beschlossen, die Zusammenarbeit der beiden Firmen neu zu strukturieren.

"Dieser Schritt ist das maximale Bekenntnis, dass wir es ernst meinen mit dem Fernwärmeumbau und der Geothermie in der Region München. Wir verdoppeln das Team in diesem Bereich nahezu und holen uns zentrales Know-how ins Haus", so Braun.

Rahmenvertrag für Zusammenarbeit

Erdwerk wird ebenso weiter an der Umsetzung von Geothermieprojekten arbeiten. Die künftige Zusammenarbeit ist in einem Rahmenvertrag geregelt. Den SWM biete sich dadurch die notwendige Flexibilität, die im Projekt-Umfeld notwendig sei, heißt es. Gleichzeitig erhält Erdwerk planbare Stabilität des Geschäfts in ihrem Kernmarkt. (jk)